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Schollglas Verglasungsrichtlinien Versi 1 1 - 061206

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<strong>Verglasungsrichtlinien</strong> – Anwendungstechnische Informationen <strong>Versi</strong>on 1.1<br />

6. Materialverträglichkeiten<br />

Definition Materialverträglichkeit: Die Verträglichkeit von Stoffen ist begrifflich in der<br />

DIN 52 460 „ Fugen- und Glasabdichtungen – Begriffe“ definiert. „Stoffe sind miteinander<br />

Verträglich, wenn zwischen ihnen keine schädliche Wechselwirkung auftritt“.<br />

Im Bereich der Verglasungssysteme geht es vorwiegend um Komponenten, die miteinander<br />

verträglich sein sollten, z. B.:<br />

- Verglasungsdichtstoffe<br />

- Reinigungshilfsmittel<br />

- Verglasungsklötze<br />

- Zwischenschichten und Zwischenlagen von Gläsern<br />

- Randverbundsysteme von Mehrscheiben-Isoliergläsern<br />

- Verglasungshilfsstoffe, die mit Zwischenschichten und Zwischenlagen von<br />

Gläsern und Randverbundsystemen in Kontakt kommen<br />

- Bauhilfsstoffe in der Nähe zu Verglasungen<br />

Wechselwirkungen zwischen der Vielzahl von eingesetzten Kleb-, Dicht- und Verglasungshilfsstoffen<br />

können also nicht ausgeschlossen werden, sind aber akzeptabel solange<br />

sie nicht die Funktion, die Haltbarkeit oder die Optik des Bauteils negativ beeinträchtigen.<br />

Als Wechselwirkungen werden pauschal alle physikalischen und chemischen Vorgänge<br />

bezeichnet, die zu einer Veränderung der physikalischen oder chemischen Eigenschaften<br />

der Materialien führen.<br />

Die treibende Kraft für derartige Vorgänge ist die unterschiedliche Konzentration von<br />

Bestandteilen in den unterschiedlichen Komponenten. Es gilt, dass derartige Konzentrationsunterschiede<br />

immer ausgeglichen werden indem Bestandteile aus dem Bereich<br />

hoher Konzentration in den Bereich niedriger Konzentration wandern (wissenschaftlich<br />

bezeichnet man dies als Diffusion, technisch als Migration). Man benötigt also wenigstens<br />

zwei Materialien von denen eines einen Bestandteil enthält der „migrationsfähig“ ist.<br />

Technisch gesehen sind diese Bestandteile in den einzelnen Komponenten meist<br />

Weichmacher. Die Weichmacherwanderung (Migration) ist von mehreren Parametern<br />

abhängig: z. B. Temperatur (wobei gilt, dass Migrationsvorgänge umso schneller ablaufen,<br />

je höher die Temperatur ist), <strong>Versi</strong>eglungstiefe, Zeit und Luftfeuchtigkeit. Es kann<br />

sich aber auch um nicht hinreichend vernetztes Material – wie beispielsweise Silikonöle<br />

– handeln, welches zu Haftungsproblemen von <strong>Versi</strong>egelungsmaterial an Oberflächen<br />

führen kann.<br />

Abt. T+E / Erstellt AF/KK Seite 27 von 70 / 06.12.2006

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