Schollglas Verglasungsrichtlinien Versi 1 1 - 061206
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<strong>Verglasungsrichtlinien</strong> – Anwendungstechnische Informationen <strong>Versi</strong>on 1.1<br />
10. Glasbruch – Flachglas<br />
10.1 Allgemeines<br />
Der Baustoff Glas ist bei normaler Temperatur ein Feststoff. Aufgrund der spröden Eigenschaften<br />
ist Glas bruchanfällig, sofern dessen Elastizitätsgrenze überschritten wird.<br />
Die Bruchfestigkeit von Glas ist vorwiegend von der Oberflächenqualität abhängig.<br />
Glasbruch und Spannungsrisse sind deshalb ausschließlich auf äußere mechanische<br />
und/oder thermische Einwirkung zurückzuführen und fallen nicht unter die Gewährleistung.<br />
Glasbrüche in der Übersicht:<br />
• Glasbrüche durch direkten Schlag, Stoß, Wurf oder Beschuss<br />
• Glasbrüche durch lokale Erwärmung oder Schlagschattenbildung<br />
• Glasbrüche durch Biegebeanspruchung, Druck, Sog, Verspannungen und Belastung<br />
Näheres zum Bruchverhalten von Glas wird in der Fachliteratur „Glasschäden<br />
Oberflächenbeschädigungen, Glasbrüche in Theorie und Praxis. Ursachen, Entstehung,<br />
Beurteilung“ detailliert beschrieben. Ergänzend empfehlen wir das VFF Merkblatt –<br />
03/2004 „Thermische Beanspruchung von Gläsern in Fenstern und Fassaden“.<br />
10.2 Ursachen bei Temperatureinflüssen<br />
Im Gegensatz zu anderen Baustoffen ist die Festigkeit von Glas keine Materialeigenschaft,<br />
sondern zunächst nur von der Oberflächenqualität des Glases abhängig. Glas ist<br />
ein spröder Werkstoff und gegen Zugspannungen empfindlich. Zugspannungen, z. B.<br />
Biegebelastungen entstehen, auch<br />
durch Temperatureinflüsse. Wird die<br />
Glasscheibe durch Sonneneinstrahlung<br />
erwärmt, bleibt die Kante – abgedeckt<br />
durch den äußeren Deckrahmen, - kalt.<br />
Kalte Materialien, also auch Glas wollen<br />
sich zusammenziehen, während sich<br />
warme Bereiche ausdehnen. Es kommt<br />
somit zu Zugspannungen an der Kante,<br />
die zum Glasbuch führen können. Dies<br />
ist bei normaler Beanspruchung üblicherweise<br />
nicht der Fall. Erst durch<br />
Sonderbedingungen, wie ungünstiger<br />
Schlagschatten, nachträglich teilweise<br />
abgeklebten oder zugestellten Fenstern<br />
etc, erhöht sich das Risiko deutlich.<br />
Abb. 29<br />
Abt. T+E / Erstellt AF/KK Seite 50 von 70 / 06.12.2006