Schollglas Verglasungsrichtlinien Versi 1 1 - 061206
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<strong>Verglasungsrichtlinien</strong> – Anwendungstechnische Informationen <strong>Versi</strong>on 1.1<br />
Technische Auswirkungen von Weichmacherwanderungen sind zum Beispiel Versprödung<br />
und Schrumpf der Weichmacher abgebenden Komponente sowie Aufquellen<br />
und weicher werden der Weichmacher aufnehmenden Komponente.<br />
Dramatische Auswirkungen hat die Weichmacherwanderung, wenn einer der beiden<br />
Stoffe durch den Weichmacher des anderen aufgelöst wird und somit seine Struktur verliert.<br />
Man spricht hierbei von chemischer Löslichkeit.<br />
6.1 Prüfung von Verträglichkeiten – Dichtstoffe<br />
Nach den Technischen Richtlinien Teil 17 „Verglasen mit Isolierglas“ ist der Anwender<br />
für die Sicherstellung der Verträglichkeit der eingesetzten Dicht-, Kleb- und Verglasungshilfsstoffe<br />
verantwortlich, was auch sinnvoll ist, da der Glashersteller meist nicht<br />
über den Einsatzbereich seiner Produkte informiert ist. Nachfolgend ein Auszug aus Nr.<br />
17:<br />
„Der Verarbeiter muss die Verträglichkeit der verwendeten Materialen untereinander sicherstellen.<br />
Kann er dies nicht, so muss er sich die Verträglichkeit vom Dichtstoffhersteller bestätigen lassen“<br />
Die Prüfung der Verträglichkeit ist allerdings mit einigen Schwierigkeiten verbunden.<br />
Zum einen existiert momentan kein einheitliches genormtes Prüfverfahren, so dass jeder<br />
Hersteller der Komponenten für sich die erforderlichen Prüfungen vorgeben kann. Zum<br />
anderen ist die Prüfung der Verträglichkeiten sehr zeitaufwendig (ca. 12 Wochen). Die<br />
Dauer der Prüfung ist auch abhängig von der Anzahl der eingesetzten Materialien und<br />
Komponenten.<br />
Die Migration ist nicht nur auf Materialien beschränkt, die sich in direktem Kontakt miteinander<br />
befinden (Beispiel: Butyl und Sekundärversieglung im Randverbund von Isolierglas),<br />
sondern kann auch über einen dritten Stoff erfolgen, ohne das dieser dabei eine<br />
Veränderung erfährt (Beispiel: Eine Stück Würfelzucker auf einem Schwamm der im<br />
Wasser steht). Es ist nicht einmal erforderlich, dass ein direkter mechanischer Kontakt<br />
zwischen den einzelnen Komponenten besteht. Flüchtige Komponenten können auch<br />
durch die Luft oder Wasser aus einem Material in ein anderes übertragen werden.<br />
Grundsätzlich müssen daher alle eingesetzten Komponenten gegeneinander auf<br />
ihre Verträglichkeit geprüft werden.<br />
Abt. T+E / Erstellt AF/KK Seite 28 von 70 / 06.12.2006