Schollglas Verglasungsrichtlinien Versi 1 1 - 061206
Schollglas Verglasungsrichtlinien Versi 1 1 - 061206
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<strong>Verglasungsrichtlinien</strong> – Anwendungstechnische Informationen <strong>Versi</strong>on 1.1<br />
14. Visuelle Begutachtungen<br />
14.1 Richtlinie zur Beurteilung der visuellen Qualität von Glas für das Bauwesen<br />
Wenn Bauherren die Qualität von Bauglas rügen, werden meist Kratzer, Einschlüsse<br />
oder optische Effekte bemängelt - kurz: die visuelle Qualität. Darum hat der Technische<br />
Ausschuss des Bundesverband Flachglas gemeinsam mit dem Technischen Beirat im<br />
Institut des Glaserhandwerks eine neue "Richtlinie zur Beurteilung der visuellen Qualität<br />
von Glas für das Bauwesen" erarbeitet.<br />
Die Richtlinie (Stand Juni 2004) ersetzt die bisher geltende "Richtlinie zur Beurteilung<br />
der visuellen Qualität von Isolierglas" aus dem Jahr 1996. Anders als diese erstreckt<br />
sich das neue Regelwerk nicht nur auf Isolierglas, sondern generell auf Glas im Bauwesen,<br />
also auch auf Einscheiben- und Verbund-Sicherheitsglas, teilvorgespanntes Glas,<br />
in der Masse gefärbte Gläser oder Glas mit nicht transparenten Oberflächen. Zulässigkeiten<br />
für die visuelle Qualität sind in Form einer Tabelle zusammengestellt, verschiedene<br />
optische Effekte werden ausführlich erläutert.<br />
14.2 Benetzung / Beschlag auf Isolierglas<br />
Häufig werden Scheiben mit Beschlag reklamiert. Grundlage für die Begutachtung von<br />
Isolierglas ist die o. g. Richtlinie. Unter Punkt 4.1.6 „Physikalische Merkmale“ von der<br />
Beurteilung ausgeschlossen:<br />
• Interferenzerscheinungen,<br />
• Doppelscheibeneffekt,<br />
• Anisotropien,<br />
• Kondensation auf den Scheiben-Außenflächen (Tauwasserbildung),<br />
• Benetzbarkeit von Glasoberflächen.<br />
Die Erklärung der Begriffe findet sich unter dort Punkt 4.2., an dieser Stelle ist auch zu<br />
lesen was unter der Benetzbarkeit von Glas zu verstehen ist: Die Benetzbarkeit der<br />
Glasoberflächen an den Außenseiten des Isolierglases kann z. B. durch Abdrücke von<br />
Rollen, Fingern, Etiketten, Papiermaserungen, Vakuumsaugern, Dichtstoffresten, Glättmitteln,<br />
Gleitmitteln oder Umwelteinflüssen unterschiedlich sein. Bei feuchten Glasoberflächen<br />
infolge Tauwasser, Regen oder Reinigungswasser kann die unterschiedliche<br />
Benetzbarkeit sichtbar werden. Beurteilt wird immer aus einem Abstand von einem Meter,<br />
bei diffusem Licht in Durchsicht unter einem Winkel, der dem normalen Blickwinkel<br />
entspricht, die fraglichen Stellen sind dabei nicht vorab zu markieren.<br />
• Beschlag auf der Scheibe ist kein Mangel!<br />
Abt. T+E / Erstellt AF/KK Seite 65 von 70 / 06.12.2006