doppel:punkt 2013:02 Fachzeitschrift für Bibliotheken in der ...

14bibliotheks : landschaftendoppel:punkt 2013:2regionalbibliothek pencho slavejkovein medien-, bildungs- und kulturzentrum im nordosten bulgariensZielgruppenarbeit in Varna : Interneteinführung für die Generation 60+Die Anfänge des bulgarischen Bibliothekswesensliegen im frühen Mittelalter. Damals sind Bücherzentrenentstanden, wo Bücher geschrieben und abgeschriebenwurden. Obwohl Bulgarien unter byzantinischemund später 500 Jahre unter türkischem Jochstand, wurden in den Bibliotheken der Klöster heimlichHandschriften bewahrt.Heute präsentiert sich das Bibliothekswesen verständlicherweiseganz anders: In Bulgarien bieten Institutions-,Universitäts- und auch öffentliche Bibliothekenihre Dienstleistungen an. Zu den öffentlichenBibliotheken zählen die Nationalbibliothek, Regional-bibliotheken, Gemeinde- und Stadtbibliotheken undeine für das Ausland unbekannte Art öffentlicher Bibliotheken- die so genannten Tschitalista.Die Öffentlichen Bibliotheken - außer die Nationalbibliothek- sind dem Kulturministerium und denGemeinden untergeordnet. Auf diese Art und Weisesind sie auch finanziert. Der Verband der BibliotheksundInformationsarbeiter wurde nach der Wende 1990gegründet. Seit 2008 wird der Verband als BulgarischeBibliotheks- und Informationsassoziation (BBIA) bezeichnet.Die Assoziation ist eine freiwillige und unabhängigeberufsspezifische fi Organisation, deren Mitgliederdanach streben, die Bibliotheks- und wissenschaftlicheInformationsarbeit auf ein höheres Niveau zu bringenund das Image des Berufes der BibliothekarInnen zuverbessern.regionalbibliothek pencho slavejkov : varnaDie Regionalbibliothek Pencho Slavejkovvin Varna, Nord-ostbulgarien, ist eine der führenden öffentlichen Bibliothekendes Landes. In diesem Jahr haben wir unseren130. Geburtstag gefeiert. Immer bei solchen Jubiläenwird ein Blick in die Vergangenheit geworfen undeine Brücke zwischen Vergangenheit, Gegenwart undZukunft aufgebaut. Unsere Bibliothek ist eine Depotbibliothekund hat einen Bestand von fast 900.000Medieneinheiten. Durch den Kauf von Medien, Abonnements,Depotexemplaren und Spenden wird der Bestandaufgebaut. Wir sammeln Bücher, Zeitschriften,Zeitungen, Noten, Schallplatten, CDs und DVDs.Die Bibliothek verfügt leider über kein eigenes Gebäudeund ist zurzeit in drei Gebäuden unterbracht.Das ist problematisch für die MitarbeiterInnen und fürdie LeserInnen, aber es ist zu bewältigen. In unsererBibliothek arbeiten 55 BibliothekarInnen. Mehrere derKollegInnen haben eine Hochschulausbildung und besitzeneine Qualifikation für den Bibliotheksdienst. DieVerwaltung organisiert oft Fortbildungen für die KollegInnenund bietet ihnen verschiedene Möglichkeiten,an Konferenzen, Projekten, Workshops, Seminaren teilzunehmen.Aktuell arbeiten wir an verschiedenen internationalenProjekten. Die Bibliothek ist Aggregator r der Meta-daten für die Europeana a in Bulgarien. Unser Anteil ander Europeana-Datenbank liegt bei 38.000 einzelnenObjekten. Die Digitalisierung des Kulturerbes ist eineder Prioritäten der Bibliothek.Die Bibliothek hat verschiedene Abteilungen, diesich gemeinsam um die Außenwirkung der Bibliothekkümmern. Alle Medien sind im Online-Katalog erfasst.Jede Medieneinheit bekommt eine Inventarnummerund dann wird sie katalogisiert.Die Ausleihe und die Lesesäle, die Kinder- undJugendabteilung, Kunstabteilung und Abteilung fürRegionalgeschichte, der Deutsche e und der AmerikanischerLesesaal, die Recherche- und Informationsabtei-lung arbeiten direkt mit den LeserInnen. Die BenutzerInnender Bibliothek haben auf vielen PCs und über