doppel:punkt 2013:02 Fachzeitschrift für Bibliotheken in der ...

ibliotheks : landschaften17Dr. Christian Buchmann verwies auf die langjährigeZusammenarbeit der Steiermark mit Slowenien unddarauf, dass der neue slowenische Lesesaal in Grazdie Verbindungen noch stärken wird. StaatssekretärDr. Reinhard Lopatka hob die Bedeutung der zahlreichenösterreichischen Bibliotheken im Ausland hervorund betonte, dass diese Orte wichtige kulturelleTreffpunkte seien. Bei der feierlichen Eröffnung überreichteder slowenische Außenminister Karl Erjavecdem Leiter der Steiermärkischen LandesbibliothekHofrat Dr. Christoph Binder ein Faksimile des slowenischenTeils der Biblia Slavica, der ältesten erhaltenenslawischen Bibelübersetzung.Die Veranstaltung wurde von Sebastian Walcherzweisprachig moderiert und für den musikalischenRahmen sorgte Chor der NMS Arnfels und der GrundschuleRudolf Maister aus Šentilj sowie der BassbaritonKlemen Gorenšak und die Pianistin Anastazija Vezonik,beide Studierende der Kunstuniversität Graz. Das TrioPlaygrounds war für eine stimmige Hintergrundmusikbeim inoffiziellen fi Teil der Veranstaltung verantwortlich.In Vertretung aller slowenischen Organisationenin Graz hat die Autorin dieses Artikels zur Eröffnunggesprochen und diese in ihrer Rede auch kurz vorgestellt.So gibt es seit 1992 den Verein Österreichisch-Slowenische Freundschaft, der seit über 20 Jahren vonMag. a Ivanka Gruber geleitet wird. Mehr als 30 Jahreist der Klub slowenischer Studentinnen und StudentenGraz aktiv. Die Pfarre Mariahilf ist eine wichtige Anlauf-stelle für die slowenischen Gläubigen. Die Gemeindetrifft sich jeden Sonntag in der Schatzkammerkapellezum Gottesdienst in slowenischer Sprache. 1988 istder Artikel-VII-Kulturverein für Steiermark als Vertre-tungsorganisation der slowenischen Volksgruppe inder Steiermark gegründet worden, der seit 1998 inLaafeld das zweisprachige Kulturzentrum Pavelhaus/Pavlova hiša betreibt. Wenn auch im Pavelhaus dieHauptaktivitäten des Vereins stattfinden, so arbeitet ergerne immer wieder mit den Grazer slowenischen Institutionenzusammen.So gibt es in Kooperation mit dem werkraumtheater,geleitet von Rezka Kanzian und Franz Blauenstei-ner, die zweisprachige Veranstaltungsreihe Andere Seiten& Saiten/ Drugacne strani & strune, in der slowe-nische AutorInnen und MusikerInnen sowie ÜbersetzerInnenvorgestellt werden. Rezka Kanzian, steirischeKärntner Slowenin, hat ihre zweisprachigen Gedichtein der literarischen Reihe des Pavelhauses herausgebrachtund für den ersten Band den Förderpreis für Literaturdes Landes Kärnten erhalten.Am Institut für Slawistik kann man nicht nur Slowenischstudieren, sondern auch immer wieder Vorträgeund zweisprachige Literaturabende besuchen, in dieauch die StudentInnen der Translationswissenschafteneingebunden werden.All diese slowenischen Institutionen werden in Zukunftmit zweisprachigen Veranstaltungen die citalnica/den slowenischen Lesesaal in der SteiermärkischenLandesbibliothek beleben. Der Verein Österreichisch-SlowenischeFreundschaft hatte bereits am15. Mai den Reigen mit dem Internationalen Treffender Freundschaft eröffnet und setzte mit einer zwei-sprachigen Peter-Rosegger-Lesung am 19. Juni fort.Das Institut für Slawistik und das Institut für Translationswissenschaftenstellten am 13. Juni die slowenischeDichterin Katja Perat vor, deren Gedichte von denStudentInnen ins Deutsche übersetzt wurden. Für denHerbst sind bereits weitere Veranstaltungen geplant. 2Möge sich nach dem erfolgreichen Start der SlowenischeLesesaal mit vielen zweisprachigen Veranstaltungenzu einem Ort der Begegnung, des Kulturaustauschesund zur Stärkung der grenzüberschreitendenVerbindungen entwickeln.|susanne weitlaner|ENDNOTEN1Zum 190. Jahrestag dieses Ereignisses wurde an der Fassadeder alten Universität eine zweisprachige deutsch-slowenischeGedenktafel enthüllt.2Informationen zum Slowenischen Lesesaal sowie Ankündigungensind auch auf der Homepage der SteiermärkischenLandesbibliothek zu finden unter:www.landesbibliothek.steiermark.at/cms/beitrag/11873155/99863186doppel:punkt 2013:2Bildrechte: Max Wegscheidler