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„QUO VADIS?“ >> - Kultur macht Schule

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Einleitung11. Einleitung<strong>Kultur</strong>elle Bildung hat sich in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Thema der regionalen <strong>Kultur</strong>- undBildungspolitik entwickelt. Ein bedeutender Schritt hierbei war die „Aachener Erklärung“, die 2007 vomDeutschen Städtetag verfasst wurde. In dieser Erklärung wurde noch einmal die wichtige Stellung derKommunen in der Vermittlung von Bildung und <strong>Kultur</strong> betont:„Ausgangspunkt für Bildungsprozesse in den verschiedenen Lebensphasen ist die kommunale Ebene.Hier entscheidet sich Erfolg oder Misserfolg von Bildung, werden die Grundlagen für berufliche Perspektiven,gesellschaftliche Teilhabe und gleichzeitig die Zukunftsfähigkeit einer Region gelegt. Die Städteprägen mit ihren vielfältigen Einrichtungen die Bildungslandschaft Deutschlands: Kindertagesstätten,Familienzentren, Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit, <strong>Schule</strong>n, Volkshochschulen und zahlreiche<strong>Kultur</strong>einrichtungen sind Eckpfeiler der öffentlichen Infrastruktur in der Bildung.“ 1Ebenso wurden als Ziele festgelegt, die kommunale Bildungslandschaft als zentrales Feld und die Kommune alseine Vernetzung der Bereiche Erziehung, Bildung und Betreuung zu betrachten. Dabei soll die individuelle Förderungmöglichst aller Kinder und Jugendlichen im Vordergrund stehen, wie auch Eltern bzw. Familien stärkerBerücksichtigung finden sollen. 2Kommunale Entwicklungen in der <strong>Kultur</strong>ellen BildungAufgrund des Formats der <strong>Kultur</strong>ellen Bildung als ressortübergreifende Querschnittsaufgabe in Deutschland hatman in den letzten Jahren verstärkt Anstrengungen unternommen, Akteure und Partner der <strong>Kultur</strong>ellen Bildungaus den unterschiedlichen Ressorts <strong>Schule</strong>, <strong>Kultur</strong>, Jugend und Soziales auf regionaler Ebene zu vernetzen. Einwichtiger Schritt in der kommunalen Vernetzungsarbeit zwischen <strong>Schule</strong> und <strong>Kultur</strong> ist vor allem der Ausbauvon Halbtagsschulen zu Ganztagsschulen gewesen. Der Ganztagsschulausbau brachte eine bessere Koordinationzwischen den schulischen und außerschulischen Akteuren mit sich, um die Aktivitäten der <strong>Kultur</strong>ellen Bildungin den Ganztag zu verlagern. Dabei ist zu beachten, dass die Umsetzung dieser Vernetzungsaktivitätenvon Kommune zu Kommune allein schon aufgrund der unterschiedlichen Voraussetzungen und kulturellenInfrastruktur auch unterschiedliche Strategien bedingen. 3 In den vergangenen Jahren haben sich in einerVorreiterfunktion einige Kommunen aufge<strong>macht</strong>, diese Vernetzungsaktivitäten und die Intensivierung kulturellerBildungsarbeit systematisch zu betreiben, zu dokumentieren und gezielt festzuschreiben – im Rahmenvon Kommunalen Gesamtkonzepten.Entstehung Kommunaler Gesamtkonzepte zur <strong>Kultur</strong>ellen BildungEine der ersten Städte, die systematisch Kommunale Gesamtkonzepte zur <strong>Kultur</strong>ellen Bildung entwickelten,war München. Die bayerische Landeshauptstadt verabschiedete 1990 das Kommunale Gesamtkonzept KinderundJugendkulturarbeit und hat es seitdem regelmäßig fortgeschrieben. Hamburg folgte im Jahr 2004. Nebengrößeren Städten und Stadtstaaten positionierte sich auch das Flächenland Nordrhein-Westfalen (NRW) 2006als „Modell-Land <strong>Kultur</strong>elle Bildung“ mit systematischen Förderansätzen und kulturellen Bildungsmaßnahmen,die langfristig über mehrere Jahre festgeschrieben werden. Ein wichtiger Meilenstein beim Ausbau KommunalerGesamtkonzepte war 2007 die Einführung des Wettbewerbs „Kommunale Gesamtkonzepte für <strong>Kultur</strong>elleBildung“ in NRW, der herausragende Konzepte nordrhein-westfälischer Kommunen im Bereich <strong>Kultur</strong>elle Bildungprämiert und dabei auch kleinere Kommunen, wie beispielsweise die Gemeinde Hiddenhausen, dazuermutigt, Kommunale Gesamtkonzepte zu entwickeln. So hat sich dieser jährlich stattfindende Wettbewerbzum Ziel gesetzt, „Kommunen zu ermutigen, ortsansässige Künstler, <strong>Kultur</strong>- und Bildungseinrichtungen enger3123Aachener Erklärung des Deutschen Städtetages anlässlich des Kongresses „Bildung in der Stadt“ am 22./23. November2007, S. 1 [http://ec.europa.eu/education/migration/germany9_de.pdf, letzter Zugriff: 22.05.2012].Vgl. ebd., S. 1f.Vgl. Angela Faber: <strong>Kultur</strong>elle Bildung als kommunalpolitische Querschnittsaufgabe – Von der Aachener Erklärung zumkommunalen Gesamtkonzept <strong>Kultur</strong>elle Bildung, in: <strong>Kultur</strong>elle Bildung. Reflexionen. Argumente. Impulse: LokaleBildungslandschaften 08/2011, S. 11.

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