Immobilien wirtschaft - Haufe.de
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die sieben Prozent <strong>de</strong>s französischen<br />
Bruttosozialprodukts er<strong>wirtschaft</strong> et, lebt<br />
vor allem vom Tourismus und ist mit<br />
zehn Millionen Gästen jährlich eine <strong>de</strong>r<br />
meistbesuchten Regionen <strong>de</strong>r Welt.<br />
Hoteldichte ist sehr hoch<br />
Dennoch und zugleich <strong>de</strong>shalb steht sie<br />
mit ihrer Bevölkerungsdichte von 4,6<br />
Millionen Einwohnern an dritter Stelle<br />
in Frankreich. In Bezug auf die Hoteldichte<br />
liegt Cannes mit 70.000 Einwohnern<br />
und 5.000 Zimmern in 102 Hotels<br />
ein<strong>de</strong>utig vorn und erreichte 2007 (JLL)<br />
eine durchschnittliche Belegungsrate von<br />
61,8 Prozent. Für ganz Frankreich waren<br />
es 2008 (MKG) trotz <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utlichen<br />
Einbruchs im November 68 Prozent.<br />
Obgleich die Belegungsraten in Cannes<br />
und Nizza 2008 gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr<br />
um 7,5 und 6,6 Prozent gesunken sind,<br />
konnten die Zimmererlöse dort, wie JLL<br />
errechnete, um 4,7 und 8,7 Prozent gesteigert<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Die aktuelle Wirtschaft slage hat sich<br />
bereits seit Oktober 2008 bei <strong>de</strong>n Buchungen<br />
an <strong>de</strong>r Küste bemerkbar gemacht<br />
und traf hier vor allem das obere Segment<br />
mit einem Minus von 3,4 Prozent. Bei Mittelklasse-<br />
und Budgethotels fi el es geringer<br />
aus, dort konnten die Zimmererlöse noch<br />
um 4,9 Prozent und 4,2 Prozent anwachsen.<br />
Das zeigt, dass auf die Luxushäuser, in<br />
die in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren am meisten<br />
investiert wor<strong>de</strong>n ist, Schwierigkeiten zukommen,<br />
wenn nicht neue Konzepte einen<br />
Mehrwert bieten. Auch beobachtet man,<br />
dass an<strong>de</strong>re Regionen wie Languedoc und<br />
Roussillon aufh olen, o<strong>de</strong>r auch die spanische<br />
Küste. Während etwa in Barcelona<br />
allein in diesem Jahr mehrere 5-Sterne-<br />
Hotels auf <strong>de</strong>n Markt kommen sollen,<br />
erwartet PACA keine Neuentwicklungen,<br />
son<strong>de</strong>rn nur Mo<strong>de</strong>rnisierungen.<br />
Obgleich <strong>de</strong>r Hotelmarkt 2008 insgesamt<br />
20 Prozent <strong>de</strong>s Transaktionsvolumens<br />
in Frankreich ausmachte (Quelle:<br />
CBRE), tat sich in PACA wenig. Dieser<br />
Markt ist zwar sehr potent, aber wenig<br />
volatil. Ein Grund für das geringe Entwicklungspotenzial<br />
ist <strong>de</strong>r <strong>de</strong>fi nitive<br />
Mangel an Grundstücken in <strong>de</strong>m zu 92<br />
Prozent bebauten Küstenstreifen. �|<br />
Küstenschutzgesetze<br />
Frankreich:<br />
Das Gesetz Co<strong>de</strong> littoral über die Bewahrung<br />
<strong>de</strong>r Küsten unter ökologischen, kulturellen<br />
und sozialen Aspekten gibt es seit 1975, erweitert<br />
wur<strong>de</strong> es 1986 um die Handhabe zur<br />
Beschränkung <strong>de</strong>r Urbanisation in Küstennähe<br />
mit einem Bauverbot innerhalb eines Streifens<br />
von 100 Meter vom Ufer. Ausführen<strong>de</strong>s Organ<br />
ist <strong>de</strong>r „Conservatoire du littoral“, ausgestattet<br />
mit Staatsgel<strong>de</strong>rn (35 Millionen Euro 2007) zuzüglich<br />
10 Millionen Euro von <strong>de</strong>r EU und aus<br />
Abgaben, unter an<strong>de</strong>rem aus Liegegel<strong>de</strong>rn in<br />
Yachthäfen. Aufgabe sind die Unterschutzstellung<br />
und <strong>de</strong>r Ankauf o<strong>de</strong>r die Enteignung von<br />
Gebieten an und vor <strong>de</strong>n Küsten und ihr dauerhafter<br />
Schutz, auch mit Erschließung für <strong>de</strong>n<br />
sanften Tourismus. Mitte 2008 waren 117.200<br />
Hektar Fläche an rund 600 Standorten unter<br />
Schutz gestellt, davon 72.000 <strong>de</strong>fi nitiv angekauft,<br />
entsprechend 11,5 Prozent <strong>de</strong>r Küsten<br />
und Uferzonen Frankreichs.<br />
www.immobilien<strong>wirtschaft</strong>.<strong>de</strong> 03 I 2009<br />
Spanien und Balearen:<br />
Das Küstenschutzgesetz Ley <strong>de</strong> Costas von<br />
1988 kennt drei Schutzzonen: die öffentliche<br />
Eigentumszone direkt am Meer (zona<br />
<strong>de</strong> dominio público marítimo-terrestre), die<br />
Schutzzone (servidumbre <strong>de</strong> protección) und<br />
die Einfl usszone (zona <strong>de</strong> infl uencia). In <strong>de</strong>r<br />
öffentlichen Eigentumszone ist – nominell<br />
– Privateigentum ausgeschlossen. Nur mit<br />
Son<strong>de</strong>rgenehmigungen sind Yachthäfen o<strong>de</strong>r<br />
mobile Einrichtungen möglich. In <strong>de</strong>r zweiten<br />
Schutzzone ist das Nutzungsrecht für Grundstückseigentümer<br />
auf 60 Jahre beschränkt und<br />
es kann ohne sonstige Entschädigung enteignet<br />
wer<strong>de</strong>n. Hier wie in <strong>de</strong>r Einfl usszone sind<br />
grundsätzlich Genehmigungen einzuholen.<br />
Der Gesetzestext ist jedoch ebenso diffus wie<br />
die Abgrenzung <strong>de</strong>r Zonen. Die Durchsetzung<br />
obliegt <strong>de</strong>n regionalen Verwaltungen. Das<br />
Umweltbündnis GOB setzt sich auf Mallorca<br />
erfolgreich für die Einhaltung ein.<br />
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