Immobilien wirtschaft - Haufe.de
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70<br />
Special<br />
Forschen für das Future-Hotel<br />
Hotellabor. Neun Fraunhofer Institute suchen gemeinsam mit<br />
Wirtschaftspartnern Zukunftskonzepte für die Hotelbranche. In Duisburg<br />
wollen sie <strong>de</strong>n Gästen wissenschaftlich auf die Spur kommen.<br />
Antje Schnei<strong>de</strong>r, Köln<br />
Unter Anleitung <strong>de</strong>s Fraunhofer Instituts wird in Duisburg das FutureHotel entwickelt.<br />
Was zeichnet eine zukunft sfähige Hotelvision<br />
aus? Futuristische Architektur<br />
und innovative Technologien? O<strong>de</strong>r liegt<br />
<strong>de</strong>r Weisheit letzter Schluss doch in <strong>de</strong>r<br />
viel zitierten Servicequalität? Antworten<br />
fi n<strong>de</strong>t man in Duisburg. Unter <strong>de</strong>r Regie<br />
<strong>de</strong>s Fraunhofer Instituts für Arbeits<strong>wirtschaft</strong><br />
und Organisation (IAO) laborieren<br />
hier neun Fraunhofer Institute mit<br />
Wirtschaft spartnern am NextHotelLab<br />
– 800 Quadratmeter Testfeld, Entwicklungsplattform<br />
und Demonstrationsbereich<br />
für das Hotel <strong>de</strong>r Zukunft .<br />
FutureHotel gilt dabei als Label für<br />
zukunft sfähige Visionen und Lösungen<br />
in <strong>de</strong>r Hotelbranche. Die zentrale Ausgangsthese<br />
<strong>de</strong>s im Dezember 2008 eröff -<br />
neten Szenarioprojekts: Es gibt ihn nicht,<br />
<strong>de</strong>n eindimensionalen Gast. Insofern entschei<strong>de</strong>n<br />
nicht Wirtschaft lichkeit, Inno-<br />
03 I 2009 www.immobilien<strong>wirtschaft</strong>.<strong>de</strong><br />
vationskraft und Energieeffi zienz allein,<br />
wie überlebensfähig visionäre Hotelkonzepte<br />
im nationalen und internatio nalen<br />
Verdrängungswettbewerb sind.<br />
Was will <strong>de</strong>r fl exible Gast?<br />
Nachhaltiger Erfolg jedoch begrün<strong>de</strong>t<br />
sich vor allem im Wissensvorsprung<br />
um die Flexibilität <strong>de</strong>s Gastes und seiner<br />
Bedürfnisse. Davon ist Vanessa<br />
Borkmann, die das Projekt FutureHotel<br />
leitet, überzeugt: „Der Gast und seine<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen sind für <strong>de</strong>n einzelnen<br />
Hotelbetreiber immer schwieriger einzuschätzen.<br />
Ein und dieselbe Person hat als<br />
Business-Reisen<strong>de</strong>r völlig an<strong>de</strong>re Vorstellungen<br />
von seiner Hotelumgebung<br />
als während einer Urlaubsreise o<strong>de</strong>r einer<br />
Reise mit <strong>de</strong>m Partner. Die Loyalität<br />
<strong>de</strong>s Gastes zu einem bestimmten Hotel<br />
o<strong>de</strong>r einer -gruppe droht abzunehmen,<br />
wenn Hotelbetreiber keine Antworten<br />
auf diese Entwicklung parat haben.“ Insofern<br />
profi tiert die Hotelbranche von<br />
<strong>de</strong>n Forschungsarbeiten <strong>de</strong>s Fraunhofer<br />
IAO, das einen Schwerpunkt auf das<br />
Clustern von „Gasttypen“ legt. Als Basis<br />
dienen dabei Befragungen von Gästen<br />
und Experten sowie Auswertungen von<br />
Trends und Entwicklungen. Für die nötige<br />
Bo<strong>de</strong>nhaft ung sorgt die Mitwirkung<br />
zahlreicher Unternehmen.<br />
Der Drink kommt vom Roboter<br />
FutureHotel glie<strong>de</strong>rt sich in vier Labs.<br />
Um <strong>de</strong>n Einfl uss von Gestaltung und<br />
Service dreht sich das Showcase. Welche<br />
Medientechnik zukünft ig bei <strong>de</strong>r Gestaltung<br />
von Hotelzimmern Sinn macht,<br />
testet das Media Lab. Das WellComLab<br />
geht <strong>de</strong>n Sinnen <strong>de</strong>s Gastes nach. Im<br />
FlexibleLab testen die Forscher, wie sich<br />
Hotelzimmer bedarfsorientiert an wechseln<strong>de</strong><br />
Zielgruppen anpassen lassen. Ein<br />
variabler Raum für alle lautet die Devise.<br />
Verschiebbare Trennwän<strong>de</strong> machen aus<br />
einem Einzel- ein Doppelzimmer. Auch<br />
Tische, Betten und Bad sind so gestaltet,<br />
dass sie sich je nach Nutzungsszenario LAVA<br />
passgenau verwan<strong>de</strong>ln können.<br />
Insgesamt mag es <strong>de</strong>r Gast lieber<br />
Design:<br />
rund. Gera<strong>de</strong> Wän<strong>de</strong>, Ecken und Kanten<br />
IAO,<br />
sind passé, run<strong>de</strong> Formen und weiche<br />
Linien bestimmen die Raumgestaltung. Fraunhofer<br />
Und was jetzt noch als verspielter Gag und<br />
erscheinen mag, gehört vielleicht schon Zürich<br />
in wenigen Jahren zum beson<strong>de</strong>ren<br />
Komfort: Serviceroboter tragen zum an- gee-ly,<br />
genehmen Aufenthalt bei. �| Foto: