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MARITIME SICHERHEIT - Adlas - Magazin für Sicherheitspolitik

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TECHNOLOGIE IIDrohnen zu direkten Angriffszwecken aus. Im Gegensatzzur technologielastigen US-Philosophiesollen diese Fluggeräte jedoch einmal so kostengünstigsein, dass sie in »Sättigungsangriffen« inso großer Zahl eingesetzt werden könnten, dassLuftabwehr und elektronische Gegenmaßnahmenmit ihrer Bekämpfung überfordert wären. DieseIdee erfährt nach Ansicht des Washingtoner Thinkzwei Jahrzehnten drastisch aufzustocken. Zweitensverfügen Peking und Washington über relativgroße finanzielle Ressourcen zur Entwicklungund Fertigung solcher Systeme. Drittens führendie Streitkräfte beider Staaten regelmäßig Operationenim westlichen Pazifik durch, was dasständige Risiko einer Eskalation vor Ort mit sichbringt. Viertens existiert zwischen beiden SeitenKLEIN, UNBEMANNT UND KOSTENGÜNSTIG –FÜR EINE »SCHWARMTAKTIK« WÄREN DROHNENIDEAL GEEIGNET.Chinas Drohnenprogramme sind in der Regelvon einem Schleier der Geheimhaltung umgeben.Militärpolitisch gezielte Neuigkeitenlanciert die Volksrepublik jedoch von Zeit zu Zeit.Am 4. Juni 2013 etwa meldete dasStaatsorgan People‘s Daily, das Transportministeriumhabe ein unbemanntes Boot entwickelt.Dieses autonom fahrende, »unmanned surfacevehicle« (USV) soll angeblichhydrografischen Forschungszwecken imSüdchinesischen Meer dienen.Bildquelle: www.naval-drones.com (letzter Abruf: 5.9.2013)Tank »Project 2049 Institute« oder der US NationalDefense University zunehmende Unterstützung inder Volksrepublik, da sich so eine Möglichkeit böte,der technologischen Überlegenheit AmerikasParoli zu bieten. Drohnen scheinen <strong>für</strong> die so genannte»Schwarmtaktik« ideal geeignet, da sie vergleichsweisesehr günstig herstellbar sind, keineeigenen Piloten in Gefahr bringen und <strong>für</strong> ausgedehnteZeitspannen im Einsatz bleiben können.Nicht zuletzt scheint China auch auf den Fortschrittder USA mit der trägergestützten Drohne X-47B zu reagieren. Die Medien der Volksrepublikdenken bereits laut darüber nach, den Flugzeugträger»Liaoning« ebenfalls mit UCAVs auszurüsten.Können alle diese Faktoren in einem Rüstungswettlaufmünden? Mehrere Faktoren sprechentatsächlich da<strong>für</strong>. Erstens planen beide Seitenihre Roboter-Fähigkeiten in den kommendenein hohes Maß an Misstrauen. Wenngleich diegegenwärtigen sino-amerikanischen Beziehungennicht mit den Verhältnissen des Kalten Kriegeszu vergleichen sind, erscheint es dennochunwahrscheinlich, dass sich in naher Zukunftdas nötige gegenseitige Vertrauen aufbaut, daseinen Rüstungswettlauf auf jeden Fall ausschließenwürde.Für den RAND-Experten Gompert laufen dieseFaktoren potentiell auf eine Konfrontationmit historischem Präzedenzfall hinaus: »ForChina and the United States today, the Anglo-German dreadnought race is a cautionary tale«,warnt er. Gleichwohl gibt es keinen militärischenDeterminismus, beiderseits des Pazifiksstehen politische Entscheidungen hinter denEntwicklungen. Mehrere Argumente sprechendaher <strong>für</strong> eine »détente«.>>ADLAS 3/2013 ISSN 1869-1684 18

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