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MARITIME SICHERHEIT - Adlas - Magazin für Sicherheitspolitik

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OZEANIENden letzten Jahren: durch die Heraufbeschwörungdes Mythos Atlantis, die apokalyptische Visionvom untergehenden Paradies – also die Erwartung,dass ganze Nationen noch in diesem Jahrhundertals Folge des Klimawandels unter demMeeresspiegel versinken werden.ERST DURCH DAS HERAUFBESCHWÖREN DESMYTHOS ATLANTIS GELANGTENDIE PROBLEME DER INSELSTAATEN AUF DIEINTERNATIONALE AGENDA.AM PULS SchnellbootersatzDES KLIMASDas »Intergovernmental Panel on Climate Change«(IPCC) wurde 1988 gemeinsam vom Umweltprogrammder Vereinten Nationen und der Weltorganisation<strong>für</strong> Meteorologie gegründet. Unter derSchirmherrschaft der UN wertet es die internationaleKlimaforschung aus und veröffentlicht denaktuellste Stand unter anderem regelmäßig inSachstandsberichten.Die IPCC-Berichte besitzen zwar immensesGewicht innerhalb der internationalen Debattezum Klimawandel, sind aber auch dementsprechendhoch umstritten.nicht mehr <strong>für</strong> die Bewohner ausreichen werden.Die Suche nach einer neuen Heimat <strong>für</strong> die betroffenenMenschen und daraus folgende Umsiedelungszwängesind also alles andere als Fiktion.Genaue Prognosen über den durchschnittlichenAnstieg des Meeresspiegels bis Ende des 21. Jahr-Diese dramatisierte Darstellung der Situation insbesonderein den Medien geht jedoch teilweisemit einer starken Vereinfachung der tatsächlichenProbleme einher. Die Bevölkerungen der tief liegendenInseln im Pazifik kämpfen alltäglich mitden Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs undder Zunahme von »extremen Wetterereignissen«wie Taifunen. Beispielsweise drohen die Süßwasservorrätesowie der landwirtschaftlich nutzbareBoden aufgrund von Küstenerosion und Überspülungder Landfläche mit Meerwasser zu versalzen.Die Folgen <strong>für</strong> die Landwirtschaft verschlimmerndie ohnehin prekäre Arbeitsmarktsituationeinzelner Staaten und beeinträchtigen die Nahrungsmittelsicherheitauf den betroffenen Inseln.hunderts sind wie alle Vorhersagen der Folgen desKlimawandels wissenschaftlich umstritten. Ausgehendvom Jahr 1990 prognostiziert der vierteSachstandsbericht des IPCC aus dem Jahr 2007eine Zunahme des Meeresspiegelniveaus zwischen0,2 und 0,6 Metern bis zum Jahr 2100, die bis datooptimistischste Einschätzung. Die höchsten Wertefinden sich in einer Studie von Wissenschaftlernder Technischen Universität Helsinki und der UniversitätPotsdam aus dem Jahre 2009, die eine Erhöhungzwischen 0,8 und 1,9 Metern voraussagt.Verkompliziert werden die Prognosen auch durchschwer berechenbare Ereignisse wie das beschleunigteSchmelzen von Gletschern.Die Formel, mit der inzwischen in EntwicklungshilfeorganisationenDas »Intergovernmental Panel on Climate Change«wie der deutschen(IPCC) sieht das Hauptproblem darin, dass dieTrinkwasservorräte in der Pazifikregion ab 2050»Gesellschaft <strong>für</strong> Internationale Zusammenarbeit«(GIZ) und in der Interessenvertretung klei- >>NOTGEMEINSCHAFTSchnellbootersatzDie »Alliance of Small Island States« (AOSIS) vereintseit 1990 Küsten- und Inselstaaten, die durchihre geringe Höhe über dem Meeresspiegel vonden Auswirkungen des Klimawandels, insbesonderevom ansteigenden Meeresniveau, besondersbetroffen sind.Zu den großen AOSIS-Staaten gehören Kubaund Singapur, kleinster Partner ist das winzige,mit Neuseeland assoziierte Niue mit rund 1.400Einwohnern. Das Bündnis repräsentiert seine Angehörigenbei internationalen Klimaverhandlungengemeinsam und umfasst mit 37 Staaten beinaheein Fünftel der Mitglieder der UN, aber nurfünf Prozent der Weltbevölkerung.ADLAS 3/2013 ISSN 1869-1684 73

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