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MARITIME SICHERHEIT - Adlas - Magazin für Sicherheitspolitik

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Generalleutnant Carlos Alberto Dos Santos Cruz, militärischer Kommandeur der MONUSCO nahe Goma am 15. Juli 2013. Foto: UN Photo / Sylvain LiechtiDIE WELT UND DEUTSCHLAND: UN-EINSATZNOTIZKein zweitesRuandaIn Zentralafrika haben Blauhelmewohl gerade noch einmaldas Schlimmste verhindert. Zu tiefsitzt die Erinnerungan den Völkermord von 1994.19.000 Soldaten zählt der MONUSCO-Einsatzder Vereinten Nationen. Dennoch blieb die seit1999 immer wieder personell aufgestockte Friedenstruppehilfloser Beobachter des nicht endenwollenden Krieges in Zentralafrika. So auch imNovember 2012, als die abtrünnigen Soldaten der»M23«-Bewegung die Provinzhauptstadt Goma imOsten der Demokratischen Republik Kongo einnahmenund sich seitdem einen blutigen Guerilla-Krieg mit den regulären Streitkräften liefern, ohnedass eine politische Lösung in Sichtweite rückt.Die Friedensgespräche von elf afrikanischenStaaten im März 2013 verpufften wirkungslos –zu tief sitzt das Misstrauen der am Konflikt beteiligtenAkteure. Und zu viel steht auf dem Spiel,allen voran die Kontrolle über Rohstoffminen,Schmuggelwege und Waffenarsenale im Grenzgebietzwischen Kongo, Uganda, Ruanda und derZentralafrikanischen Republik. Dazu kommenoffene Rechnungen aus den Kongo-Kriegen dervergangenen zwei Jahrzehnte und ein Warlord-System mit Verstrickungen bis auf Regierungsebene,kurzum: eine Konstellation, die der LageMitte der 1990er Jahre ähnelt.Die Erinnerung hat die internationale Gemeinschaftwohl aufgeschreckt: Im Juni beschlossendie UN die Erweiterung des MONUSCO-Mandats. Die jetzt noch »robuster« gemachteTruppe, seit dem Sommer vom deutschen DiplomatenMartin Kobler geleitet, soll die kongolesischeArmee bei der »Entwaffnung« der »M23«unterstützen. 3.000 der 19.000 Blauhelme sindnach Goma beordert worden. Vor allem aber sollein Szenario wie 1994 vermieden werden: Einzweites Ruanda zu verhindern wäre das Mindeste,was die internationale Gemeinschaft in Zentralafrikaerreichen muss, <strong>für</strong> eine politische Lösungdes vertrackten Konflikts wird es wohl zuwenig sein.Robert ChatterjeeQuellen und Links:Webpräsenz der MONUSCOMeldung des kongolesischen Radio Okapi vom19. August 2013Bericht der International Business Timesvom 5. August 2013Analyse der International Crisis Group vom26. Juli 2013Bericht von Reuters am 15. Juli 2013ADLAS 3/2013 ISSN 1869-1684 97

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