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MARITIME SICHERHEIT - Adlas - Magazin für Sicherheitspolitik

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PIRATERIEAusbeute. Gemäß der oben angeführten Studievon »Oceans Beyond Piracy« aus dem Juni 2013wurden 2012 zwischen zwei Millionen und sechsMillionen US-Dollar an Ladungswert pro entsprechendemÜberfall entwendet. Hinzu kommtdie vom International Maritime Bureau (IMB)angenommene Dunkelziffer von gemeldeten zutatsächlichen Vorfällen im Verhältnis eins zudrei. Somit könnte sich zusätzlich zu den imgesamten Seegebiet von Besatzungsmitgliederngestohlenen Werten und den Bargeldreservender betroffenen Schiffe <strong>für</strong> 2012 die Gesamtsummeder Beute auf zwischen 34 Millionen und101 Millionen US-Dollar belaufen. Der geringereder beiden Beträge, wissen Insider zu berichten,deckt sich in etwa mit den Versicherungsschäden,die <strong>für</strong> elf Tankerentführungen im vergangenenJahr geltend gemacht worden waren.Die Folgeschäden an Verdienstausfällen, Sicherheitskosten,Umleitungen des Schiffsverkehrsund negativen Auswirkungen auf dieWirtschaft Nigerias und seiner Nachbarn sindGolf von Guinea auf mindestens zwei MilliardenUS-Dollar jährlich. So gehen die Risiken maritimerUnsicherheit vor allem <strong>für</strong> die betroffenenAnrainerstaaten deutlich über die unmittelbareSchädigung von Wirtschaftsinteressen westlicherÖlkonzerne oder Reedereien hinaus. In einerGegenüberstellung von individuellem kriminellemProfit und gesamtgesellschaftlichemSchaden bedeutet es <strong>für</strong> Nigeria zudem, dass <strong>für</strong>jeden Dollar, den Piraten mit Gewalt erbeuten,die sie hervorbringende Gesellschaft mindestensden zwanzigfachen Schaden erleidet.Trotzdem: Im Jahre 2012 ist nicht ein einzigerFall von Piraterie in Nigeria vor Gericht geahndetworden. Eine Ursache da<strong>für</strong> liegt in der Arbeit derstaatlichen Stellen: Die Meldung eines Vorfallsbringt vor Westafrika nur wenig Aussicht auf unmittelbareHilfe und oft langwierige, ergebnislosebehördliche Untersuchungen mit sich.Die <strong>für</strong> die hohe Dunkelziffer entscheidendverantwortliche Untätigkeit der Behörden ist wenigerein Symptom fehlender staatlicher OrdnungFÜR DAS GANZ GROSSE LÖSEGELDGESCHÄFTFEHLEN DIE »SICHEREN HÄFEN«.Investitionsrisiko: Die globale Ölindustrie hatein vitales Interesse an der Sicherheit im Golf vonGuinea. Hier die Produktions- und Verladeplattform»Bonga« der Royal Dutch Shell vor dernigerianischen Küste.Foto: Shell / CC BY-NC-ND 2.0allerdings noch einmal deutlich höher. SusanRice, damals noch als UN-Botschafterin derUSA, schätzte bereits 2011 den regionalen wirtschaftlichenSchaden allein durch die Angriffeauf Offshore-Einrichtungen der Ölindustrie imals Ausdruck der Korruptheit und kriminellen Unterwanderungder vorhandenen staatlichen Organe.Aus Südostasien ist diese Art enger Zusammenarbeitzwischen Behörden und Kriminellenhinlänglich bekannt. Fälle in denen mit viel Geld>>ADLAS 3/2013 ISSN 1869-1684 52

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