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Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen - Weltgebetstag der ...

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WGT-Arbeitsheft 2013 Frankreich1789 formuliert die Schriftstellerin <strong>und</strong> Frauenrechtlerin Olympe de Gouges eine"Erklärung <strong>der</strong> Rechte <strong>der</strong> Frau <strong>und</strong> Bürgerin".In <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> 1848er Revolution entsteht eine starke proletarische Frauenbewegung.Erfolge konnten sie jedoch nur allmählich erreichen.1944 erhalten Frauen in Frankreich das Wahlrecht.1949 erscheint „Das an<strong>der</strong>e Geschlecht“ <strong>der</strong> Simone de Beauvoir“ <strong>und</strong> löst ebensoheftige wie kontroverse Diskussionen aus.Ab etwa 1969 etabliert sich eine „neue Frauenbewegung“ <strong>und</strong> setzt sich intensiv mit<strong>der</strong> Rolle <strong>der</strong> Frau auseinan<strong>der</strong>.1969 erhalten Frauen das Recht auf Ausübung eines Berufes ohne offizielleGenehmigung des Ehemannes.1982 werden entscheidende Gesetze über die berufliche Gleichstellungverabschiedet.1999 wird ein Gleichstellungsgesetz verabschiedet <strong>und</strong> 2007 verstärkt.Angesichts dieser Entwicklung <strong>und</strong> <strong>der</strong> aktuellen Stellung <strong>der</strong> Frau wird Frankreich oft alsMusterbeispiel für die Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong> Beruf angeführt.Dennoch leben Französinnen in einer wi<strong>der</strong>sprüchlichen Realität: die Frauen sind z<strong>war</strong>selbstbewusster geworden, das politische Leben hat sich verän<strong>der</strong>t…, aber die Männer sindgleich geblieben. Es ist eben auch in Frankreich „nicht so einfach, eine emanzipierte Frau zusein“.Auf dem Papier, in den Gesetzestexten <strong>und</strong> auch in den Köpfen giltauch für die französischen Frauen <strong>der</strong> Wahlspruch „Freiheit,Gleichheit, Brü<strong>der</strong>lichkeit“, aber im realen Leben sehen sie sich ineiner sozialen Mehrfachbelastung gefangen <strong>und</strong> müssen vieleHin<strong>der</strong>nisse <strong>und</strong> Hürden überwinden. Um die hohen Ansprüche zuerfüllen, berufstätige Mutter, perfekte Hausfrau <strong>und</strong> gepflegte,verführerische Gattin o<strong>der</strong> Geliebte zu sein, muss die Französineinen regelrechten Marathon zwischen Karriere, Küche,Kin<strong>der</strong>krippe, Friseurin <strong>und</strong> Kosmetikerin durchlaufen.Weiteres verdienen Frauen trotz Gleichstellungsgesetz etwa 18%weniger als <strong>ihr</strong>e männlichen Kollegen <strong>und</strong> das obwohl sie imDurchschnitt durch höhere Ausbildungsabschlüsse besserqualifiziert sind. Darüber hinaus bleiben den FrauenFührungsposten in wirtschaftlichen Unternehmen oft verwehrt.Das Gleiche gilt auch im Bereich <strong>der</strong> Politik: selbst wenn Frauen inden politischen Parteien Platz gewinnen können, haben sie geringere Chancen in leitendeFunktionen gewählt zu werden, denn „eine Frau mehr ist ein Mann weniger“.So ist es nicht verw<strong>und</strong>erlich, dass insbeson<strong>der</strong>e die jungen Französinnen trotz allerFreiheiten, Rechte <strong>und</strong> scheinbarer Gleichstellung unzufrieden sind. Sie wollen sich nichtdamit zufrieden geben, dass sie das Recht erlangt haben, in alle Bereiche <strong>der</strong> Männer gehenzu können, während die Männer selbst nur zögerlich in die Bereiche <strong>der</strong> Frauen gehen. Siestoßen sich an dem Faktum „Eine Frau ist gleich einem Mann. Aber ein Mann ist noch nichtgleich einer Frau“ <strong>und</strong> sind sich einig: Wahre Gleichstellung ist erst dann erreicht, wenn dieGesellschaft aufhört „in Geschlechtern zu denken“.Marianne DombyQuellen:Foto: www.google.at - Bil<strong>der</strong> zu frau in frankreichwww.fotosearch.de Fotos Frankreichwww.ambafrance-de.org/Frauenwww.eurotopics.netwgt deutschland: Materialmappe-15-

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