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Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen - Weltgebetstag der ...

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WGT-Arbeitsheft 2013 FrankreichZUM GELEITDer <strong>Weltgebetstag</strong> 2013 for<strong>der</strong>t uns wie<strong>der</strong> einmal auf, uns mit einem sehraktuellen Thema auseinan<strong>der</strong>zusetzen: <strong>Ich</strong> <strong>war</strong> <strong>fremd</strong> <strong>und</strong> <strong>ihr</strong> <strong>habt</strong> <strong>mich</strong><strong>aufgenommen</strong>.Frauen aus Frankreich haben dazu eine sehr bewegende Liturgie geschrieben.Sie lassen darin in beeindrucken<strong>der</strong> Weise Frauen aus unterschiedlichenLandesregionen <strong>und</strong> Herkunftslän<strong>der</strong>n zu Wort kommen, die alle auf<strong>ihr</strong>e eigene, ganz persönliche Art erlebt haben, was es bedeutet, als„Fremde“ <strong>aufgenommen</strong> zu werden.Ähnliche Erfahrungen haben aber mit Sicherheit auch viele Kin<strong>der</strong>, Frauen<strong>und</strong> Männer in unserem Land gemacht <strong>und</strong> es gibt wohl keinen Ort inÖsterreich in dem keine „Fremden“ o<strong>der</strong> „Zuagroasten“ leben: Heimatvertriebene<strong>und</strong> Flüchtlinge, die Schutz <strong>und</strong> Sicherheit gesucht haben, <strong>und</strong>Menschen, die aus beruflichen o<strong>der</strong> familiären Gründen Österreich zu <strong>ihr</strong>erWahlheimat gemacht haben. Sie alle leben mitten unter uns.Gehören sie aber auch dazu? Wurden sie (nur) <strong>aufgenommen</strong> o<strong>der</strong> wurdeihnen darüber hinaus auch das Gefühl vermittelt, willkommen zu sein?Haben wir wirklich genug getan, damit diese Menschen nicht nur in denKirchen <strong>und</strong> Pfarrgemeinden, son<strong>der</strong>n auch in unserer Gesellschaft Heimatfinden <strong>und</strong> menschenwürdig leben können?Das Evangelium für den WGT 2013 aus Matthäus 25, 31-40 erinnert uns andie Worte Jesu: „Was <strong>ihr</strong> für einen/eine meiner geringsten Brü<strong>der</strong> <strong>und</strong>Schwestern getan <strong>habt</strong>, das <strong>habt</strong> <strong>ihr</strong> mir getan.“Beim Lesen <strong>der</strong> Liturgie <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung mit dem Thema„Fremdsein“ drängen sich mir persönlich eigene Erlebnisse <strong>und</strong> Erfahrungenauf: ich lebe seit r<strong>und</strong> 30 Jahren in Österreich <strong>und</strong> kann heute Gottsei Dank sagen: ich bin hier „dahoam“. <strong>Ich</strong> <strong>war</strong> <strong>fremd</strong> <strong>und</strong> ich wurde zunächstin <strong>der</strong> Evangelischen Frauenarbeit <strong>und</strong> sehr bald auch in <strong>der</strong> WGT-Bewegung sehr herzlich <strong>aufgenommen</strong>. Darüber hinaus konnte ich <strong>mich</strong>auch beruflich integrieren <strong>und</strong> weiterbilden. <strong>Ich</strong> durfte erfahren, dass ichwillkommen bin <strong>und</strong> gebraucht werde, aber mir ist bewusst, dass es mirdamit besser geht als vielen an<strong>der</strong>en mit Migrationshintergr<strong>und</strong>, die auf <strong>der</strong>Suche nach Schutz, Sicherheit <strong>und</strong> einem menschenwürdigen Leben vorübergehendo<strong>der</strong> dauerhaft in Österreich leben. Aus meiner beruflichenTätigkeit als Flüchtlingsbetreuerin kenne ich die Ängste <strong>und</strong> Sorgen dieserMenschen <strong>und</strong> wünsche mir, dass auch unsere Gesellschaft <strong>und</strong> unsereGesetzesgeber mehr dazu beitragen würden, um bei uns ein Klima <strong>und</strong> eineKultur des Willkommens zu schaffen?Stellen wir uns dieser Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> folgen wir dem Gebot ausLeviticus 19,33f: „… Wie ein Einheimischer soll euch <strong>der</strong> Fremde gelten,<strong>der</strong> bei euch lebt “ denn Gott führt uns auf dem Weg zur Gemeinschaft,ungeachtet unserer Herkunft, unserer Sprache, unseres Aussehens o<strong>der</strong>unserer Persönlichkeit.In diesem Sinne wünsche ich Ihnen / Euch auf dem Weg zum WGT 2013viel Freude, Ideenreichtum <strong>und</strong> ein erfolgreiches Zusammenarbeiten in denVorbereitungsteams.Ihre/Eure Marianne DombyEditorialIn diesem Heft er<strong>war</strong>tetSie:Ausgehend von <strong>der</strong>Kolonialgeschichte, demdamit verb<strong>und</strong>enenHandel, den wirtschaftlichnotwendig gewordenenMasseneinwan<strong>der</strong>ungenin <strong>der</strong> Mitte des 19. Jhd,bis zum Umgang mit den„Fremden“ (z.B. Roma),<strong>der</strong> Situation <strong>der</strong> Frauen,<strong>der</strong> Tatsache <strong>der</strong> Laizitätin Frankreich, fragen wirnach dem Fremdsein imeigenen Land, heute <strong>und</strong>in unserer unmittelbarenUmgebung.Die theologischenBeiträge behandeln anHand <strong>der</strong> Bibelstellen dreiSchwerpunkte: BedrücktFremde nicht, weil <strong>ihr</strong>selber Fremde <strong>war</strong>t –nehmt Fremde auf, weilich <strong>der</strong> Fremde bin – allewerden Heimat haben,…,weil er die Heimat für alleist.Ausführliche Projektinformationen<strong>und</strong> die indessen Zusammenhangstehenden Berichte überKampagnen gebenEinblick in das „BetendeHandeln“ des WGT.Allgemeine Berichte vomKomitee <strong>und</strong> WGT-Büro,sowie Ideen zur Bereitungkulinarischer Köstlichkeitenkomplettierendieses Arbeitsheft.Die RedaktionEin herzliches Danke analle Autorinnen <strong>und</strong>Autoren für Ihre Beiträge-3-

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