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Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen - Weltgebetstag der ...

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WGT-Arbeitsheft 2013 FrankreichDas Matthäus Evangelium ist vermutlich zwischen 80 - 90 nach Christus entstanden <strong>und</strong> imJudenchristentum verwurzelt, denn es setzt die Kenntnis <strong>der</strong> Schrift (Erfüllungszitate) <strong>und</strong>religiös praktizierter jüdischer Gesetze <strong>und</strong> Gebräuche voraus.Matthäus betont ganz beson<strong>der</strong>s die Hoheit Gottes in all seiner göttlichen Macht.Unser Text ist am Ende des Berichtes über das Leben Jesu angesiedelt. Nach diesem„Vermächtnis Jesu“, in dem zusammengefasst wird, wie die Nachfolge Jesu, die Liebe zu‚Gott <strong>und</strong> den Menschen‘ aussieht, beginnt dann die Erzählung über die Leiden <strong>und</strong> den Tod.So steht dieser Text da wie ein Testament.Wir nennen diese die Rede vom Völkergericht.Auffällig dabei ist <strong>der</strong> Wechsel des Subjektes: zunächst ist die Rede vom Menschensohn(‚Selbstbezeichnung Jesu‘), <strong>der</strong> kommen wird, dann hin zum König (Bild für Gott Vater), <strong>der</strong>Gericht hält <strong>und</strong> die Liebestaten <strong>der</strong> Menschen be- <strong>und</strong> verurteilt.Auffällig ist auch die Spannung vom Völkergericht zum Einzelgericht (in <strong>der</strong> Versammlung<strong>der</strong> Völker wird doch auch jede/r einzelne gerichtet)Die Aufzählung <strong>der</strong> sogenannten “Werke <strong>der</strong> Barmherzigkeit“ ist nicht erschöpfend, son<strong>der</strong>nbeispielhaft, illustrierend <strong>und</strong> inspirierend (was könnte es noch – heute – sein…) gedacht.Der Höhepunkt <strong>der</strong> Erzählung ist die Identifizierung Jesu (Menschensohn <strong>und</strong> König?) mitden geringsten <strong>der</strong> Schwestern <strong>und</strong> Brü<strong>der</strong>.Er kann sich mit ihnen identifizieren, weil er selber mit ihnen gelebt hat, sie geheilt, gespeist,getröstet <strong>und</strong> gestärkt hat.Und wer ihm nachfolgt, wird genau in diesem zur Rechenschaft gezogen.Die Begründung für das Aufnehmen <strong>der</strong> Fremden:<strong>Ich</strong> selbst, ich Christus, bin dieser Fremde/ bin in diesem Fremden, da begegnest du mir, dabegegnest du Gott.Quelle: Die neue Echte Bibel: Kommentar zum neuen Testament;R. Schnackenburg: Mattäusevangelium 16,21-28,20;Bd 1/2 Echter Verlag Offb 21, 3b – 4 Gott schafft neu: Heimat für alleDie Offenbarung o<strong>der</strong> auch Apokalypse genannt (daher <strong>der</strong> Sprachgebrauch: apokalyptischfür Unheilsszenarien) ist wie kein an<strong>der</strong>es Buch <strong>der</strong> Bibel ge- vor allem aber auchmissbraucht worden.Entstanden gegen Ende des 1.Jhdt nach Christus; geschrieben von einer angesehenPersönlichkeit auf <strong>der</strong> Insel Patmos in einer direkten Beauftragung von Gott her.Der Schreiber ist nicht identisch mit dem Apostel Johannes.Ausgangspunkt: die Weltgeschichte steht kurz vor <strong>der</strong> Katastrophe; alle Anzeichen stehenauf baldigen gewaltsamen Untergang, totalem Zusammenbruch. Das Vertrauen <strong>der</strong>Gläubigen richtet sich nicht mehr, wie bisher in <strong>der</strong> Geschichte, auf die ständig erinnerteTreue Gottes in <strong>der</strong> Vergangenheit, son<strong>der</strong>n kommt von einem vertrauensvollen Blick in einevon Gott neu geschaffene Zukunft. Und selbst, wenn die Sterne vom Himmel fallen werden,dann werden die Getreuen nicht weiter fallen als in die Hand Gottes.So gesehen wird dieses so umstrittene <strong>und</strong> vieldeutige Buch in „apokalyptischen Zeiten“immer auch als Trostbuch gesehen.-29-

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