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Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen - Weltgebetstag der ...

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WGT-Arbeitsheft 2013 FrankreichIndustrielle RevolutionSeit Mitte des 18. Jahrh<strong>und</strong>ert erfolgte die industrielle Revolution, zuerst in England, dannin ganz Westeuropa. Die Überseegebiete <strong>war</strong>en dabei von großer Bedeutung: vor allem alsRohstofflieferanten aber auch als Absatzmärkte für die Fertigprodukte. Der Import vonKaffee <strong>und</strong> Zucker <strong>war</strong> für die Entwicklung des Kapitalismus in Europa unabdingbar, dennsie trugen dazu bei, dass ArbeiterInnen die schwierigen Arbeitsbedingungen aushielten.Der Zugang zuRohstoffen <strong>und</strong> <strong>der</strong>Abbau vonEdelmetallen wurdenfür die angehendenIndustrielän<strong>der</strong> immerwichtiger. Durchformale Herrschaft gabes die Möglichkeit, dielokale Bevölkerung indie Lohnarbeit zuzwingen. Dies erfolgteeinerseits mit <strong>der</strong> Einführung einer Kopfsteuer – die Blick auf den Hafen von Bordeaux (1758)Einführung von Geld zwang LandarbeiterInnen <strong>ihr</strong> Landaufzugeben, um eine bezahlte Tätigkeit einzugehen – an<strong>der</strong>erseits durch Zwangsarbeit.Die französische imperialistische Expansion wurde 1830 mit einem Feldzug in Algerieneingeleitet. Dann wurden weitere Handelsstützpunkte an <strong>der</strong> westafrikanischen Küsteeingerichtet, von denen aus ins Landesinnere fortgeschritten werden konnte. Nach <strong>und</strong> nachwurden Territorien in Afrika, aber auch auf an<strong>der</strong>en Kontinenten besetzt. Ab den 1880erkämpften alle europäischen Großmächte um Afrika (Scramble for Africa).Die Berliner Konferenz wurde 1884 einberufen, um die territorialen Konflikte zwischen deneuropäischen Mächten zu lösen. Diese teilten sich Afrika regelrecht untereinan<strong>der</strong> auf.Grenzen wurden willkürlich mit dem Lineal gezogen. Die meisten bestehen bis heute fort.Die Ära des HochimperialismusNach dem formellen Aufteilen mussten die Territorien tatsächlich besetzt werden. Dieserfolgte durch Gewalt <strong>und</strong> Betrug. Bis in die 1920er Jahre <strong>war</strong> die Ära desHochimperialismus: Sicherstellung <strong>der</strong> Herrschaft <strong>und</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Wirtschaft,Enteignungen <strong>und</strong> Zwangsarbeit. Die lokale Wirtschaft wurde auf dem Export von Rohstoffennach Frankreich ausgebaut. Es wurden tendenziell Monokulturen errichtet. Die lokaleVerarbeitung von Rohstoffen (z.B. Textilverarbeitung im Senegal) wurde verhin<strong>der</strong>t, um dieKonkurrenz mit europäischen Produkten zu verhin<strong>der</strong>n - schließlich musste Afrika auch alsAbsatzmarkt für europäische Produkte fungieren.Auf Plantagen, Fel<strong>der</strong>n <strong>und</strong> in Minen wurden AfrikanerInnen als LohnarbeiterInneneingesetzt. Aus rohstoffarmen Län<strong>der</strong>n wie Obervolta (heutiges Burkina Faso) wurden vorallem Arbeitskräfte in Küstenlän<strong>der</strong> wie die Elfenbeinküste exportiert. Insofern <strong>war</strong>enMigrationsbewegungen, unter direktem o<strong>der</strong> indirektem Zwang, dem Kolonialsysteminnewohnend. Auch für die Kolonial- <strong>und</strong> Weltkriege wurden AfrikanerInnen herangezogen.Nach dem 1. Weltkrieg erreichte das zweite französische Kolonialreich seine größteAusdehnung mit 12,5 Millionen Quadratkilometern <strong>und</strong> 65 Millionen EinwohnerInnen.-8-

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