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Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen - Weltgebetstag der ...

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WGT-Arbeitsheft 2013 FrankreichGedanken zum GottesdienstDie Frauen aus Frankreich, die den <strong>Weltgebetstag</strong> vorbereitet haben, vermitteln uns ein Bilddes Landes, das uns in dieser Form vielleicht nicht so geläufig ist: Frankreich ist seitJahrh<strong>und</strong>erten ein Einwan<strong>der</strong>ungsland <strong>und</strong> es haben dort Menschen aus verschiedenstenLän<strong>der</strong>n <strong>und</strong> mit verschiedenen Religionen eine Heimat gesucht <strong>und</strong> die französische Kulturentscheidend mitgeprägt.Heute vermitteln Politik <strong>und</strong> Medien ein negatives Bild von Einwan<strong>der</strong>nden <strong>und</strong>Asylsuchenden. Dagegen erheben auch die Kirchen <strong>ihr</strong>e Stimme. Als Christinnen <strong>und</strong>Christen sind wir aufgerufen, uns an <strong>der</strong> biblischen Tradition zu orientieren, Fremdeaufzunehmen.Fremd-Sein <strong>und</strong> Angenommen-Werden ist auch das Thema des Titelbildes von Anne-LiseHamann Jeannot, das sie für den WGT gemalt hat: Fremde können nur einen neuen Platz imLeben finden, wenn sie willkommen sind <strong>und</strong> angenommen werden. Das möchte dieKünstlerin ausdrücken, indem sie die anonyme, graue Figur in das Licht <strong>und</strong> in eine <strong>war</strong>me,farbige Atmosphäre treten lässt.Die Verfasserinnen <strong>der</strong> Gebetsordnung sind selbst Beispiele für die vielfältige französischeGesellschaft. Sie sind es auch, die uns begrüßen; <strong>ihr</strong>e Schals nehmen die lebendigenFarben des Bildes auf. Aber es ist die graue Fremde, die von außen kommt, die uns daranerinnert, dass wir alle Gottes Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> alle nur Gäste <strong>und</strong> Fremde auf Erden sind.Das Wort Jesu: „<strong>Ich</strong> <strong>war</strong> <strong>fremd</strong> <strong>und</strong> <strong>ihr</strong> <strong>habt</strong> <strong>mich</strong> <strong>aufgenommen</strong>“ macht uns deutlich, dassuns Gott gerade auch in den Fremden begegnen will. Die Frauen beginnen nicht mit denProblemen, die sich aus dem Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen <strong>und</strong> Religionenergeben. Sie beginnen damit, Gott gerade für die Einzigartigkeit jedes Menschen <strong>und</strong> <strong>der</strong>sich daraus ergebenden Vielfalt zu loben. In all unserer Verschiedenheit sind wir Töchter<strong>und</strong> Söhne Gottes.Die 1. Schriftlesung aus <strong>der</strong> Thora erinnert die Kin<strong>der</strong> Israels, dass auch sie Fremde inÄgypten gewesen sind. Sie for<strong>der</strong>t auf, Fremde nicht zu unterdrücken, son<strong>der</strong>n ihnenGerechtigkeit wi<strong>der</strong>fahren zu lassen <strong>und</strong> sie zu lieben. Zwei Migrantinnen zeigen auf, wieunmenschlich es ist, wenn gegen diese Weisung Gottes verstoßen wird. Darum ist hier <strong>der</strong>Platz für die Bitte um Vergebung. Den Zuspruch <strong>der</strong> Vergebung sehen sie in <strong>der</strong>Verheißung, dass Gott unter uns wohnen wird. Damit wird uns immer neu zugetraut, unsjetzt schon um eine gastfre<strong>und</strong>liche Gesellschaft zu bemühen.Im Text <strong>der</strong> 2. Lesung aus dem Matthäus Evangelium identifiziert sich Jesus selbst mit denFremden. Fremde aufzunehmen ist nicht Mildtätigkeit von oben herab, auch nicht dieGelegenheit, <strong>mich</strong> als wohltätiger Mensch hervorzutun. Es ist vielmehr meine Chance, Jesus<strong>und</strong> damit Gott zu begegnen <strong>und</strong> beschenkt zu werden, Segen zu erfahren.Was so ein gelungenes Miteinan<strong>der</strong> für Fremde bedeutet, davon erzählen dieErfahrungsberichte dreier Frauen.An dieser Stelle können die Bibeltexte durch eine Predigt ausgelegt, durch Gedanken o<strong>der</strong>an<strong>der</strong>e Formen, auf die jetzige Situation unserer Gesellschaft bezogen werden.Nach <strong>der</strong> Kollekte sind wir zu den Fürbitten eingeladen. Hier sprechen die Frauen ausFrankreich noch einmal die Chancen <strong>und</strong> Gefahren an, die im Umgang mit den Menschenliegen, welche an<strong>der</strong>s sind als die Mehrheit. Das letzte Wort hat die Frau in Grau: Es ist <strong>der</strong>Wunsch, dass wir denen, die von draußen kommen, Lebensraum geben mit allem, was wirsind <strong>und</strong> tun.Der Gottesdienst endet mit dem Segenswunsch <strong>und</strong> <strong>der</strong> Verheißung auf Frieden, den wirjetzt schon schaffen können.Pfr. in Mag. a Ilse BeyerMag. a Waltraut Kovacic-27-

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