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Ernährung & Gesundheit<br />
Süsses: So viel darf es sein<br />
Süssigkeiten essen ist weder ungesund noch eine schlechte Gewohnheit. Die Frage nach<br />
der richtigen Menge birgt allerdings familiären Zündstoff. Text: Regula Thut Borner<br />
Die Empfehlungen<br />
der Schweizerischen<br />
Gesellschaft<br />
für Ernährung SGE<br />
sind klar: Höchstens<br />
zehn Prozent der täglichen<br />
Kalorienzufuhr sollen aus Süssem,<br />
Haushaltszucker und Knabbereien<br />
stammen. Das gilt für Kinder und<br />
Jugendliche ebenso wie für Erwachsene.<br />
Für zehn- bis elfjährige<br />
Kinder sind das rund 220 Kilokalorien.<br />
Bei 13- bis 14-jährigen<br />
Jugendlichen rechnet man mit<br />
220 Kilokalorien für Mädchen<br />
und 270 für die Jungen, bei den<br />
15- bis 18-Jährigen mit 250 bis<br />
310 Kilokalorien. In der Ernährungspyramide<br />
sind Süssigkeiten<br />
und Süssgetränke an der Spitze<br />
angesiedelt. Schokolade, Kuchen<br />
und Schleckwaren haben also<br />
durchaus ihren Platz in der gesunden<br />
Ernährung, ihr Stellenwert<br />
ist aber klein und die Menge<br />
begrenzt. Problematisch wird der<br />
Süssigkeitenkonsum vor allem<br />
dann, wenn regelmässige Mahlzeiten<br />
und vollwertige Grundprodukte<br />
wie Gemüse, Obst und Milch<br />
verdrängt werden.<br />
Kinder und Jugendliche essen<br />
das am liebsten, was ihnen<br />
schmeckt. Und die Vorliebe für<br />
Süsses ist angeboren. Weshalb also<br />
sollen sie sich mit einer Reihe<br />
Schokolade begnügen, wenn sie<br />
problemlos die ganze Tafel essen<br />
können? Süsses schmeckt gut, und<br />
ein selbstauferlegter Verzicht aus<br />
Gesundheitsgründen leuchtet Kindern<br />
und Teenies nicht ein. Es gibt<br />
aber immer wieder Gelegenheiten,<br />
wo Eltern den Zuckerkonsum<br />
beziehungsweise das Essverhalten<br />
ansprechen und auf einen Konsens<br />
hinarbeiten können: wenn im<br />
Sport ein Leistungsziel erreicht<br />
werden soll, eine anstehende Prüfung<br />
viel Konzentration erfordert,<br />
es an Schlaf und Ruhe fehlt oder<br />
das Gewicht in die Problemzone<br />
gerät.<br />
Das Verhalten der Eltern und<br />
Familienregeln im Umgang mit<br />
Süssigkeiten sind wirkungsvoller<br />
als strenge Mengenbeschränkungen<br />
und Kalorienzählen. Abmachungen<br />
können beispielsweise<br />
darin bestehen, dass Kinder und<br />
Teenager fragen, ob sie sich etwas<br />
Süsses nehmen dürfen. Bei der<br />
Menge gibt es ein Mitspracherecht,<br />
aber keine Selbstbedienung.<br />
Man isst gemeinsam am Tisch<br />
statt einsam vor dem Compi.<br />
Regula<br />
Thut Borner<br />
ist dipl. Ernährungsberaterin<br />
HF und<br />
Projektleiterin<br />
Fachbereich<br />
Ernährung<br />
bei Swissmilk.<br />
ernaehrungsberatung@<br />
swissmilk.ch<br />
www.swissmilk.ch<br />
ar<br />
So geht es zum<br />
Rezept für<br />
Beeren-Granité<br />
mit Honigjoghurt:<br />
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Foto:Agencja Free / Alamy<br />
74 SEPTEMBER <strong>2015</strong>