Eine Frage – drei Meinungen Meine Tochter, 15, hat eine Fernbeziehung. Verständlicherweise will sie ihren Freund jedes Wochenende sehen. Das heisst aber: Er wohnt jedes zweite Wochenende bei uns. Leider ist er unverschämt, besserwisserisch und hält wenig von Körperhygiene. Wie soll ich mich verhalten? Nadine, 44, Basel Nicole Althaus: Eine doppelt unangenehme Situation. Sie können dem Freund Ihrer Tochter nicht gerade viel Sympathie entgegenbringen, und dann stinkt er auch noch. Und das in Ihrer Wohnung. Das erste Problem lässt sich wohl nicht lösen. Und muss sich auch nicht lösen lassen. Ihre Tochter liebt den Mann, sie müssen es nicht tun. Aber sie dürfen verlangen, dass er duscht und sich anständig benimmt, wenn er das Weekend bei Ihnen verbringt. Fordern Sie das klar und deutlich. Vielleicht hat es ja die angenehme Nebenerscheinung, dass er fortan lieber zu Hause stinkt. Und Ihre Tochter bald auch die Nase voll hat. Kathrin Buholzer: Ehrlichkeit ist ganz wichtig. So kann Ihre Tochter Ihren Ärger, aber auch Ihre Sorgen etwas besser verstehen. Erklären Sie ihr, womit Sie nicht einverstanden sind und was Sie sich wünschen. Erzählen Sie von Ihrer ersten Liebe und an welche Eltern- Kind-Konflikte Sie sich erinnern. Geben Sie nicht einfach stur den Tarif durch, sondern beziehen Sie Ihre Tochter in die Lösungsfindung mit ein. Stellen Sie Fragen und Gegenfragen: «Hast du eine Idee? Welche Regeln und Abmachungen braucht es, damit sich alle wohlfühlen?» So merkt Ihre Tochter, dass Sie sie ernst nehmen, und hat nicht das Gefühl, dass Sie ihr das Zusammensein mit ihrem Freund einfach nur vermiesen wollen. Fotos: Anne Gabriel-Jürgens / 13 Photo, Lea Meienberg / 13 Photo Peter Schneider: Gegen Unverschämtheiten sollten sie sich höflich zurückhaltend, aber bestimmt verwahren. Besserwissereien gehören leider zur Pubertät wie Pickel. «Schnell fertig ist die Jugend mit dem Wort … Eng ist die Welt, und das Gehirn ist weit», sagt Schillers Wallenstein. Es braucht seine Zeit, bis die Kinder lernen, dass der Horizont der Welt oft doch um einiges weiter ist als die eigene Engstirnigkeit. Viele lernen es allerdings auch als Erwachsene nicht. Ansonsten Nase zu und durch. Und hoffen, dass er Ihrer Tochter irgendwann mal genauso stinkt wie Ihnen. Nicole Althaus, 47, ist Kolumnistin, Autorin und Mitglied der Chefredaktion der NZZ am Sonntag. Zuvor war sie Chefredaktorin von «wir eltern» und hat den Mamablog auf «Tagesanzeiger.ch» initiiert und geleitet. Nicole Althaus ist Mutter von zwei Kindern, 15 und 11. Kathrin Buholzer, 42, ist Journalistin, Elternberaterin, Betreiberin des Elternblogs «www.elternplanet.ch» und Mutter zweier Töchter, 13 und 11. Peter Schneider, 58, ist praktizierender Psychoanalytiker. Er lehrt als Privatdozent für klinische Psychologie an der Uni Zürich und ist Professor für Entwicklungspsychologie an der Uni Bremen. Er ist Autor zahlreicher Bücher zu psychoanalytischen und gesellschaftspolitischen Themen und Mitherausgeber der Buchreihe Spheressays. Peter Schneider ist Vater eines erwachsenen Sohnes. Haben Sie auch eine Frage? Schreiben Sie eine E-Mail an: redaktion@fritzundfraenzi.ch 90 SEPTEMBER <strong>2015</strong>
Wir sind die Chefs – von morgen. Lernende bei Coop Für meine Lehre. Für meine Zukunft. Mit einer Ausbildung bei Coop machen wir uns stark für eine erfolgreiche Berufs laufbahn in einem spannenden Arbeitsumfeld. Entdecke auch du die grosse Vielfalt an Zukunftsperspektiven auf www.coop.ch/grundbildung
- Seite 1:
Fr. 7.50 7 /September 2015 Elternco
- Seite 4 und 5:
Inhalt Ausgabe 7 / September 2015 A
- Seite 6 und 7:
Entdecken Mehr Teilzeit bitte! Nur
- Seite 8 und 9:
Entdecken [ ] «Ob die Ernährung a
- Seite 10 und 11:
Entdecken 18 % der in einer Umfrage
- Seite 12 und 13:
Dossier Auf sich gestellt Sie mache
- Seite 14 und 15:
Dossier In der Schweiz gibt es rund
- Seite 16 und 17:
Ein starkes Team: Zoe Moyano, 14, l
- Seite 18 und 19:
Dossier Ich erzähle Simone, 47, se
- Seite 20 und 21:
Dossier Inniges Verhältnis: Zoe mi
- Seite 22 und 23:
Dossier >>> Stammtisch betrank, als
- Seite 24 und 25:
Dossier Tägliches Ritual: Andre Le
- Seite 26 und 27:
Dossier «Das sind emotionale Folte
- Seite 28 und 29:
Dossier >>> Praxis oft, dass es meh
- Seite 30 und 31:
Dossier Essay «Ich bin den Weg des
- Seite 32 und 33:
Dossier Alleinerziehend - 6 Fragen,
- Seite 34 und 35:
Monatsinterview «Glückliche Kinde
- Seite 36 und 37:
Der Unterricht soll praxisbezogen s
- Seite 38 und 39:
Monatsinterview >>> winden wir dies
- Seite 40 und 41: Psychologie & Gesellschaft Was mach
- Seite 42 und 43: Aufgeklärt HILFE! Es ist aus ... E
- Seite 44 und 45: Stiftung Elternsein Der Klimawandel
- Seite 46 und 47: Vive la famille Die Wahlfranzösin
- Seite 48 und 49: Erziehung & Schule 48 SEPTEMBER 20
- Seite 50 und 51: Erziehung & Schule Die meisten Betr
- Seite 52 und 53: Erziehung & Schule «Das Stottern w
- Seite 54: Erziehung & Schule >>> lagung zum S
- Seite 57 und 58: Etliche Familien mit einem schwer b
- Seite 59 und 60: merken Sie, was es braucht und was
- Seite 61 und 62: Serie «Ich fühle mich als total n
- Seite 63 und 64: Serie Prüfung zu lernen oder etwas
- Seite 65 und 66: UNVERGESSLICHE GEBURTSTAGS- FEIERN
- Seite 67 und 68: Nein, böse sei sie ihrer Mama nich
- Seite 69 und 70: Selma möchte später Sozialpädago
- Seite 71 und 72: ‹Wir müssen reden.› In einem Z
- Seite 73 und 74: tern könnte. Kritisch können auch
- Seite 75 und 76: © McDonald’s 2015 Rubrik SEPTEMB
- Seite 77 und 78: Digital & Medial Wegwischen und Fir
- Seite 79 und 80: Digital & Medial Sexualität berät
- Seite 81 und 82: Als Kind dachte ich, «Hier sieht
- Seite 83 und 84: KOLLER DIRECT www.migrosmagazin.ch/
- Seite 85 und 86: Ob in Schangnau vor dem Hohgant, im
- Seite 87 und 88: Service Abonnieren Sie Das Schweize
- Seite 89: Buchtipps Foto: «Aus 1 mach viel»