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07/2015

Fritz + Fränzi

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chen Alternativen in Versuchung<br />

geführt? Guy Bodenmann<br />

berichtet, dass 26 Prozent der Scheidungen<br />

– also mehr als ein Viertel –<br />

aus Beziehungen stammen, in denen<br />

die Partnerschaftszufriedenheit<br />

hoch war. Der Grund für die Scheidung:<br />

Alternativpartner. «Ich denke,<br />

dass das Internet da eine wichtige<br />

Rolle spielt. Es ermöglicht, einfacher<br />

und rascher überhaupt Alternativen<br />

zu haben und auf diese zuzugreifen»,<br />

so Bodenmann. Tinder bestätigt:<br />

Ganze 42 Prozent jener, die ihr<br />

Profil für mögliche Flirts online stellen,<br />

sind vergeben. Und manche<br />

Flirtbörse im Internet ist gar auf<br />

Seitensprünge und Affären spezialisiert.<br />

Es gibt also viele Menschen, die<br />

mit Hilfe des Internets untreu werden<br />

wollen. Doch was heisst eigentlich<br />

Untreue? Ist die klassische Definition<br />

«Sex ausserhalb der Partnerschaft»<br />

noch zeitgemäss? Wie<br />

sieht es mit sexuellen Chats aus?<br />

Oder mit den Internetbekanntschaften,<br />

denen man emotional nahekommt?<br />

Was ist mit dem Ex und der<br />

Jugendliebe, mit denen die Partnerin<br />

in sozialen Netzwerken selbstverständlich<br />

Kontakt hält? «Neu ist<br />

die Vorstellung, dass bereits eine<br />

hohe emotionale Nähe zu einem<br />

Fremden oder der Austausch von<br />

sexuellen Fantasien als Untreue gelten<br />

könnte», sagt Bodenmann.<br />

Unter emotionaler Untreue versteht<br />

er, dass die Sorgen und die Freuden<br />

nicht mehr primär mit dem Partner<br />

geteilt werden, sondern mit einer<br />

anderen Person. «Verletzt man diese<br />

Grenze, opfert man eine der<br />

wichtigsten Qualitäten einer intimen<br />

Partnerschaft», so Bodenmann.<br />

Und die Zahl derer, die sich in<br />

diese Grauzone begeben, ist hoch:<br />

Von jenen, die sich selbst als treu<br />

bezeichnen, chatten – je nach Studie<br />

– 60 bis 80 Prozent emotional<br />

oder sexuell fremd. Hinzu kommt,<br />

dass viele Partner viel Zeit mit Internetkontakten<br />

verbringen, anstatt<br />

sich ihren Liebsten zuzuwenden.<br />

Oder sie surfen lieber auf Pornoseiten<br />

herum, als sexuelle Nähe zu<br />

suchen. Ist etwa auch das schon<br />

Untreue? Oder ist das die Freiheit,<br />

die man sich als Paar lassen sollte?<br />

Eine generell gültige Antwort auf<br />

diese Fragen gibt es nicht. Die Definition<br />

von Treue ist individueller<br />

geworden. Und das macht es nicht<br />

nur für Erwachsene komplizierter,<br />

sondern besonders für jene, die erste<br />

Erfahrungen in Sachen Liebe sammeln:<br />

die Jugendlichen.<br />

38 Prozent der Jugendlichen haben<br />

schon Fremde getroffen<br />

Das Flirtverhalten von Jugendlichen im<br />

Internet ist in der Schweiz noch nicht<br />

genauer untersucht worden. Wenn man<br />

einen Blick in die aktuelle JAMES-Studie<br />

zur Mediennutzung von Jugendlichen<br />

wirft, wird aber deutlich, dass auch<br />

sie das Internet dazu nutzen, andere<br />

kennenzulernen, sich anzunähern.<br />

Denn ganze 38 Prozent der 12- bis<br />

19-Jährigen haben bereits Menschen<br />

getroffen, die sie im Internet kennengelernt<br />

haben. Ansonsten konzentriert<br />

sich die Studie auf das Risikoverhalten<br />

im Bereich Onlineflirt: 12 Prozent der<br />

Jungen und 5 Prozent der Mädchen<br />

geben an, bereits aufreizende Bilder von<br />

sich virtuell verschickt zu haben.<br />

25 Prozent der Mädchen und 11 Prozent<br />

der Jungen sind bereits Opfer von<br />

Cybergrooming geworden. Das heisst,<br />

sie wurden von Fremden im Internet<br />

unerwünscht und mit sexuellen Absichten<br />

angesprochen.<br />

«Das Internet hat sicher einen grossen<br />

Einfluss auf das Flirtverhalten»,<br />

sagt die Psychologin Annette Bischof-<br />

Campbell vom Verein Lilli, der Jugendliche<br />

im Netz in Sachen Liebe und<br />

Schulen<br />

&<br />

Institute<br />

Sicher ist<br />

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