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07/2015

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Digital & Medial<br />

Wie die Eltern,<br />

so das Kind …<br />

Eltern organisieren, bewältigen und geniessen<br />

heute ihren Alltag mit digitalen Medien. Und ihre<br />

Kinder schauen ihnen dabei ganz genau zu.<br />

Text: Michael In Albon<br />

Selbst für eine Erziehungsberaterin,<br />

die weiss, wie<br />

man es besser macht, ist es<br />

eine Heraus forderung, sich<br />

vom Handy zu lösen.<br />

Kathrin Buholzer, Online-Nanny<br />

auf elternplanet.ch und Mutter zweier<br />

Töchter, nutzt ihr Smartphone als<br />

Arbeitsinstrument. Ihre 13-jährige<br />

Tochter reagiert manchmal prompt:<br />

«Leg das Handy jetzt kurz weg und<br />

hör mir zu!» In solchen Momenten<br />

hört sich Kathrin Buholzer selber.<br />

Sie fühlt sich ertappt und ist gleichzeitig<br />

stolz, dass ihre Tochter etwas<br />

Wichtiges gelernt hat: Menschen<br />

brauchen Aufmerksamkeit. «Schon<br />

Babys sehnen sich nach ungeteilter<br />

Aufmerksamkeit», sagt sie. Und das<br />

sei heute eine grössere Herausforderung<br />

denn je. Denn Kinder assoziierten<br />

die Technologie von Kindesbeinen<br />

an mit geteilter Auf -<br />

merk samkeit. Schaut man sich auf<br />

Spielplätzen einmal um, erkennt<br />

man: Oft ziehen die Kinder in diesem<br />

Kampf den Kürzeren.<br />

Kinder lernen am Modell<br />

Wie Eltern selber mit digitalen<br />

Medien umgehen, färbt ab. Gerade<br />

Klein- und Vorschulkinder orientieren<br />

sich stark an ihren Eltern und<br />

älteren Geschwistern. Ihre Richtlinien<br />

sind für Kinder die Regel – ohne<br />

Wenn und Aber. Diese folgen erst<br />

später.<br />

Eltern sind sich heute bewusst, dass<br />

Medienkompetenz wichtig ist. Deshalb<br />

fragen sie schon früh: Welche<br />

Geräte dürfen Kinder schon nutzen?<br />

Wofür? Und wie lange? Hilfreiche<br />

Ratschläge dazu finden sie schnell.<br />

Nur: Bei allen guten Regeln sollten<br />

Eltern ihre eigene Mediennutzung<br />

nicht aus den Augen verlieren. Sie<br />

sind das Modell, an dem ihr Kind<br />

lernt.<br />

Was, wie oft und wie lange?<br />

Dabei ist nicht nur entscheidend,<br />

welche Medien Eltern nutzen, sondern<br />

vor allem wie. Wie lange läuft<br />

etwa der Fernseher? Eine halbe Stunde,<br />

zwei oder gar drei? Was schaut<br />

eine Familie? Soaps, Informationssendungen<br />

oder Filme? Wie verwenden<br />

Eltern Laptop, Tablet und Smartphone?<br />

Als Arbeitsinstrumente oder<br />

zum Zeitvertreib? Damit strenge<br />

Worte, Regeln oder Sanktionen wirken,<br />

sollten sie sich an den Vorlieben<br />

und Praktiken der Eltern orientieren.<br />

Kathrin Buholzer sagt: «Wie<br />

und wofür eine Familie digitale<br />

Medien auch immer nutzt – es ist<br />

wichtig, dass sich Eltern selbst beobachten<br />

und sich bewusst sind: Das,<br />

was ich tue, hat Vorbildwirkung.»<br />

Medien gemeinsam kennenlernen<br />

Wenn ein Kind Medien nutzt, sollten,<br />

oder besser müssen, Eltern es<br />

begleiten und unterstützen – Medi-<br />

en sollte man gemeinsam kennenlernen.<br />

«Sprechen Sie mit Ihrem<br />

Kind darüber, was Sie gerade zusammen<br />

erleben und was ihm und Ihnen<br />

Spass macht. Halten Sie anschliessend<br />

kurz Rückschau: Was war gut?<br />

Was nicht? Vereinbaren Sie, was Sie<br />

wiederholen möchten und was Sie<br />

lieber ändern möchten», beschreibt<br />

Kathrin Buholzer das Begleiten genauer.<br />

Denn ein Kind, das frühzeitig<br />

lerne, über Medien erlebnisse und<br />

Lernerfahrungen zu reden, sei für<br />

die Zukunft gut gewappnet. Es lerne,<br />

bewusst wahrzunehmen und kritisch<br />

hinzuschauen. Und dies sind<br />

genau die Orientierungshilfen, die<br />

Kinder und Jugendliche brauchen,<br />

um sich in unserer medialen Gesellschaft<br />

zurechtzufinden.<br />

Michael In Albon<br />

ist Jugendmedienschutz-Beauftragter<br />

von Swisscom.<br />

Wie lange sind Sie täglich online? Und Ihre Kinder?<br />

Wagen Sie mal den Vergleich: Die App «Offtime» zeigt<br />

Ihnen, was Sie mit dem Handy tun und wie lange.<br />

Zusätzlich ermöglicht sie Ihnen, mit wenigen Klicks<br />

offline zu gehen und zu bleiben. swisscom.ch/offtime<br />

80 SEPTEMBER <strong>2015</strong>

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