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07/2015

Fritz + Fränzi

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Als Kind dachte ich, «Hier sieht’s aus, als hätte<br />

eine Bombe eingeschlagen» wäre eine normale Begrüssung<br />

beim Betreten eines Zimmers.<br />

Tweet von @wousel<br />

helfen, im Internet verschiedene digitale Masken und Identitäten<br />

auszuprobieren. Aber es kommt eben auch vor, dass man<br />

sich verheddert und vergisst, wer man wirklich ist. Und viele<br />

Jugendliche lernen nur Medienkompetenz – nicht unbedingt<br />

die wichtige Fähigkeit zur Abstinenz.<br />

Ist es das, was Eltern ihren Kindern beibringen sollten?<br />

Medienfreie Zeiträume schaffen ist hilfreich. Aber mindestens<br />

genauso wichtig ist, attraktive Alternativen zu bieten, Lust auf<br />

Analoges zu machen. Ob mit sportlichen Aktivitäten, Familienunternehmungen<br />

oder Raum, um die Freunde zu treffen.<br />

Bert te Wildt: Digital Junkies. Internetabhängigkeit und<br />

ihre Folgen für uns und unsere Kinder. Droemer, <strong>2015</strong>.<br />

384 Seiten, Fr. 28.90.<br />

Foto: ZVG<br />

«Es braucht attraktive<br />

Alternativen» Interview: Bianca Fritz<br />

Nicht jeder, der online spielt, ist süchtig. Bert te Wildt<br />

behandelt Internet- und Computerspielabhängige und hat seine<br />

Erfahrungen im Buch «Digital Junkies» beschrieben.<br />

Herr te Wildt, wie viele Menschen sind internetabhängig,<br />

und nach was sind sie süchtig?<br />

In Deutschland sprechen wir von etwa einem Prozent der<br />

Bevölkerung – das macht rund 1 Million Menschen zwischen<br />

16 und 64 Jahren – am meisten gefährdet sind Jugendliche<br />

und Kinder. Und das grösste Risiko sind Onlinegames für die<br />

Jungen und soziale Netzwerke für die Mädchen. Ausserdem ist<br />

die Abhängigkeit von Cybersex ein Thema. Onlineshopping und<br />

-glücksspiel werden noch bei den entsprechenden analogen<br />

Verhaltssüchten mitgezählt – obwohl man davon ausgeht, dass<br />

davon nicht unbedingt je dieselben Menschen betroffen sind.<br />

Was sind Warnsignale für eine Sucht?<br />

Wenn sich die Onlinezeiten immer weiter ausweiten – auch auf<br />

Essens- und Schlafenszeiten. Und wenn die Kinder aggressiv<br />

oder depressiv reagieren, wenn die Internetzeit begrenzt wird.<br />

Eine Diagnose erfolgt aber erst, wenn andere Lebensbereiche<br />

leiden – Schule, Freunde und Sozialleben zum Beispiel.<br />

Warum sind gerade die Digital Natives gefährdet, die doch<br />

den Umgang mit den Medien von klein auf lernen?<br />

Zum einen haben sie die höchste Affinität zu Internet, zum<br />

anderen stecken sie mittendrin in der Entwicklung ihrer<br />

Identität und der Beziehungsfähigkeit. Dabei kann es durchaus<br />

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SEPTEMBER <strong>2015</strong>81

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