16.12.2015 Aufrufe

Stress, Burnout und andere psychische Belastungen in Beruf und Privatleben mit dem 180 Grad Modell vermeiden.....

Tags die Karriere, abends die Familie und irgendwann noch Zeit für sich selbst haben: Sechs von zehn Menschen in Deutschland leiden nach Studien zufolge unter Stress im Alltag, nicht wenige sogar dauerhaft. Besonders sind Frauen, Angestellte und Stadtbewohner betroffen. Die wichtigste Erkenntniss, Stress im Alltag ist mittlerweile in Deutschland ein Massenphänomen. Fast sechs von zehn Deutschen empfinden nach einer Forsa Studie ihr Leben als stressig. Das vorliegende Buch zeigt, Hintergründe, Ursachen, Folgen und Handlungsmöglichkeiten.

Tags die Karriere, abends die Familie und irgendwann noch Zeit für sich selbst haben: Sechs von zehn Menschen in Deutschland leiden nach Studien zufolge unter Stress im Alltag, nicht wenige sogar dauerhaft. Besonders sind Frauen, Angestellte und Stadtbewohner betroffen. Die wichtigste Erkenntniss,
Stress im Alltag ist mittlerweile in Deutschland ein Massenphänomen. Fast sechs von zehn Deutschen empfinden nach einer Forsa Studie ihr Leben als stressig. Das vorliegende Buch zeigt, Hintergründe, Ursachen, Folgen und Handlungsmöglichkeiten.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Risikofeld VI: Die Angst vor Verlust<br />

Trauer ist e<strong>in</strong> dehnbarer Bergriff. Beim ergotherapeutischen Arbeiten ist das Wissen<br />

um Trauerarbeit sehr wichtig, da sie häufig Bestandteil verschiedener Erkrankungen,<br />

ob körperlicher oder <strong>psychische</strong>r Art, ist. Wir dürfen diese, wenn wir e<strong>in</strong>en<br />

holistischen Ansatz verfolgen, nicht außer Acht lassen. E<strong>in</strong> Gefühl von Trauer kann<br />

bei jeglicher Form von Verlust entstehen: u.a. bei Tod, Krankheit, Trennung <strong>und</strong><br />

beruflichem Misserfolg, aber auch ideeller Werte oder Lebensziele – muss allerd<strong>in</strong>gs<br />

nicht. Trauer löst starke Gefühle aus: u.a. Zorn, Melancholie, Hysterie.<br />

Jeder Mensch trauert <strong>in</strong>dividuell. Es bezeichnet jedoch e<strong>in</strong>en Prozess, <strong>in</strong> <strong>dem</strong> der<br />

Mensch sich wieder neu orientieren muss.<br />

Elisabeth Kübler-Ross unterteilt diesen Prozess <strong>in</strong> verschiedene Phasen, die<br />

<strong>in</strong>dividuell durchlaufen werden. Diese Phasen können <strong>in</strong> unterschiedlicher<br />

Reihenfolge stattf<strong>in</strong>den. Dabei können sich e<strong>in</strong>zelne Phasen auch wiederholen oder<br />

e<strong>in</strong>zelne ausgelassen werden. Das heißt auch, dass bei e<strong>in</strong>em gut bewältigten<br />

Trauerprozess noch nach Jahren aufgr<strong>und</strong> des erlebten Verlustes kurzzeitig Gefühle<br />

wie Wut, Zorn oder Niedergeschlagenheit auftreten können.<br />

Die erste Phase nach Kübler-Ross wird als „Nicht-wahrhaben-wollen“ bezeichnet. In<br />

dieser Phase leugnet der Mensch das Geschehene <strong>und</strong> die neue Situation wird nicht<br />

akzeptiert. Die Betroffenen haben häufig das Gefühl, das sie sich nicht <strong>in</strong> der Realität<br />

bef<strong>in</strong>den <strong>und</strong> wirken wie verste<strong>in</strong>ert <strong>und</strong> gefühllos. Die Flucht aus der Realität wird als<br />

e<strong>in</strong>zig möglicher Ausweg gesehen. Das Konfrontieren <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> eigentlichen Ereignis<br />

ist <strong>in</strong> dieser Phase noch nicht möglich. In dieser Phase ist es wichtig, <strong>dem</strong> Betroffenen<br />

e<strong>in</strong> Gefühl von Vertrauen <strong>und</strong> Wärme entgegenzubr<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> ihm die Möglichkeit zu<br />

geben, se<strong>in</strong>e Wahrnehmung zu schildern. Wenn er <strong>in</strong> der Lage ist, über se<strong>in</strong>en<br />

emotionalen Zustand zu sprechen, fällt es ihm leichter, wieder zurück <strong>in</strong> die Realität<br />

zu f<strong>in</strong>den.<br />

Die zweite Phase bezeichnet Elisabeth Kübler- Ross als „Zorn“. Diese Phase stellt e<strong>in</strong>e<br />

Ballung von Emotionen dar, d. h. der Betroffene lässt se<strong>in</strong>e Emotionen zu <strong>und</strong> gibt<br />

ihnen freien Lauf. Dazu gehören unkontrollierte Wutausbrüche, Zorn, Hass,<br />

Schuldgefühle, Schmerz <strong>und</strong> Angst. In dieser Phase sollte man <strong>dem</strong> Betroffenen die<br />

Möglichkeit geben, se<strong>in</strong>e Emotionen vielseitig auszudrücken. Bei Wut oder<br />

Aggressionen kann es der Sport, wie z. B. das Schlagen auf e<strong>in</strong>en Boxsack se<strong>in</strong>.<br />

Andere benötigen eher Musik oder auch gestalterische Tätigkeiten, um ihre Emotionen<br />

auszuagieren.<br />

Die dritte Phase ist meist sehr kurz <strong>und</strong> gehört <strong>dem</strong> „Suchen, Sich-F<strong>in</strong>den, Sich-<br />

Trennen“. Nun stellt sich der Betroffene meist se<strong>in</strong>en Er<strong>in</strong>nerungen <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung <strong>mit</strong><br />

<strong>dem</strong> Abschiednehmen von der bis dah<strong>in</strong> gekannten Ordnung. Er fängt an, se<strong>in</strong>er neuen<br />

Situation zu begegnen. Häufig suchen die Menschen vorerst nach Ruhe <strong>und</strong> Rückzug.<br />

In dieser Phase ist es wichtig, dass sie nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e bestimmte Richtung gedrängt<br />

werden, sondern dass man ihnen die Zeit <strong>und</strong> den Raum bietet, die sie benötigen, um<br />

<br />

44

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!