16.12.2015 Aufrufe

Stress, Burnout und andere psychische Belastungen in Beruf und Privatleben mit dem 180 Grad Modell vermeiden.....

Tags die Karriere, abends die Familie und irgendwann noch Zeit für sich selbst haben: Sechs von zehn Menschen in Deutschland leiden nach Studien zufolge unter Stress im Alltag, nicht wenige sogar dauerhaft. Besonders sind Frauen, Angestellte und Stadtbewohner betroffen. Die wichtigste Erkenntniss, Stress im Alltag ist mittlerweile in Deutschland ein Massenphänomen. Fast sechs von zehn Deutschen empfinden nach einer Forsa Studie ihr Leben als stressig. Das vorliegende Buch zeigt, Hintergründe, Ursachen, Folgen und Handlungsmöglichkeiten.

Tags die Karriere, abends die Familie und irgendwann noch Zeit für sich selbst haben: Sechs von zehn Menschen in Deutschland leiden nach Studien zufolge unter Stress im Alltag, nicht wenige sogar dauerhaft. Besonders sind Frauen, Angestellte und Stadtbewohner betroffen. Die wichtigste Erkenntniss,
Stress im Alltag ist mittlerweile in Deutschland ein Massenphänomen. Fast sechs von zehn Deutschen empfinden nach einer Forsa Studie ihr Leben als stressig. Das vorliegende Buch zeigt, Hintergründe, Ursachen, Folgen und Handlungsmöglichkeiten.

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Risikofeld VII: <strong>Stress</strong><br />

<strong>Belastungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Stress</strong>, ob im <strong>Beruf</strong>sleben, im Alltag oder <strong>in</strong> der Schule: Alle diese<br />

<strong>Belastungen</strong> fordern uns heraus. Die Herausforderung suchen viele, denn <strong>in</strong> unserer<br />

modernen Welt, <strong>in</strong> der es ke<strong>in</strong>e Abenteuer mehr gibt, brauchen wir dennoch die<br />

Aufregung, so wie wir es seit Jahrtausenden gewohnt waren. Die Literatur spricht<br />

daher von „positivem“ <strong>und</strong> „negativem“ <strong>Stress</strong> – zwischen Eustress <strong>und</strong> Distress.<br />

Distress beschreibt, dass es zu <strong>Stress</strong>-Empf<strong>in</strong>den kommen kann, wenn e<strong>in</strong>e Aufgabe<br />

als belastend <strong>und</strong> anstrengend, wenig motivierend <strong>und</strong> fremdbestimmt erlebt wird.<br />

Durch Eustress kann dagegen e<strong>in</strong>e Hochgefühl entstehen, wenn e<strong>in</strong>e Arbeit persönlich<br />

als bereichernd <strong>und</strong> wichtig erlebt wird <strong>und</strong> man sich freut auf e<strong>in</strong> bestimmtes Erlebnis<br />

oder Ereignis. Innere <strong>und</strong> äußere Faktoren können den „Distress“ begünstigen. Dazu<br />

zählen zum Beispiel Lärm, Umweltgifte <strong>und</strong> Reizüberflutung. Zu den <strong>in</strong>neren<br />

Faktoren zählen unter <strong>andere</strong>m <strong>psychische</strong> <strong>Belastungen</strong> wie Ärger, Leid, Angst,<br />

Freude <strong>und</strong> Leistungsdruck aber auch physische Extremleistungen, wie etwa bei<br />

Infektionen, Operationen.<br />

Auch alltägliche Kle<strong>in</strong>igkeiten wie Bürostress, Autostaus oder ständiges<br />

Telefonkl<strong>in</strong>geln führen zu „Distress“. So kann etwa die tägliche Anfahrt zur Arbeit im<br />

Stau <strong>und</strong> der Druck, zu frühester Uhrzeit das Haus verlassen zu müssen, zu <strong>Stress</strong><br />

führen, wogegen die wöchentliche Reitst<strong>und</strong>e <strong>mit</strong> frühem Aufstehen <strong>und</strong> langem<br />

Anfahrtsweg als angenehm empf<strong>und</strong>en wird. Doch wie soll man zwischen diesen<br />

beiden angeblich unterschiedlichen Formen e<strong>in</strong>e Grenze erkennen, geschweige denn<br />

ziehen? Fest steht, dass <strong>Stress</strong> von jeder Person unterschiedlich wahrgenommen wird.<br />

Im Pr<strong>in</strong>zip ist jeder Mensch permanent <strong>Stress</strong> ausgesetzt, <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> er lernen muss<br />

umzugehen. Denn <strong>Stress</strong> ist, wenn überhaupt, nur für kurze Momente, vorhersehbar.<br />

Die e<strong>in</strong>en halten mehr, die <strong>andere</strong>n halten weniger oder überhaupt ke<strong>in</strong>en <strong>Stress</strong> aus.<br />

Es wird daran geforscht, wie diese Unterschiede zu begreifen s<strong>in</strong>d, doch machen wir<br />

uns nichts vor: Selbst wenn wir es wissen, br<strong>in</strong>gt es uns nicht weiter. Denn jeder muss<br />

selbst erkennen, wieviel <strong>Stress</strong> er verträgt <strong>und</strong> muss selbst entscheiden, <strong>in</strong> welcher<br />

Form er se<strong>in</strong> Maß ausschöpfen möchte.<br />

Es beg<strong>in</strong>nt im K<strong>in</strong>dergarten, spätestens <strong>in</strong> der Schule. Dort s<strong>in</strong>d die K<strong>in</strong>der<br />

Vergleichen <strong>und</strong> Leistungsdruck unterlegen. Sie müssen gute Noten haben, <strong>mit</strong><br />

Zukunftsängsten (meistens der der Eltern) umgehen lernen („sonst wird nichts aus<br />

dir“) <strong>und</strong> sich im sozialen Gefüge e<strong>in</strong>en Platz erobern. Auch im <strong>Beruf</strong>sleben muss<br />

jeder kont<strong>in</strong>uierlich Leistung erbr<strong>in</strong>gen, sonst entstehen kritische Situationen am<br />

Arbeitsplatz. Nach der Arbeit warten zu Hause Tätigkeiten, die erledigt werden<br />

müssen. Zu<strong>dem</strong> kommen die Erwartungen der Familie, der Partner, der Fre<strong>und</strong>e h<strong>in</strong>zu.<br />

Sie wissen es selbst: Es ist e<strong>in</strong> Fulltimejob se<strong>in</strong> Leben zu organisieren <strong>und</strong> alle Mühlen<br />

am Laufen zu halten – <strong>und</strong> dabei leben wir weder im Krieg noch <strong>in</strong> gesellschaftlichen<br />

Unsicherheiten. Was machen bloß die Menschen, die jeden Tag ums blanke Überleben<br />

kämpfen müssen? Doch wieso empf<strong>in</strong>den wir unser Leben dennoch häufig als äußerst<br />

anstrengend <strong>und</strong> belastend?<br />

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