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Abschlussbericht

Abschlussbericht-Gesetz-_C3_BCber-den-Bundesfreiwilligendienst-und-Jugendfreiwilligendienst,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true

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auch in der Hoffnung, dass dadurch ein Grundstein für künftiges bürgerschaftliches<br />

Engagement gelegt wird. Jungen Menschen sollen die Freiwilligendienste zum anderen<br />

in einer biographischen Übergangsphase Lernmöglichkeiten und eine Zeit der Orientierung<br />

für die weitere Lebensgestaltung in einem betreuten und begleiteten Rahmen<br />

ermöglichen.<br />

Im Übergang von der Jugend zum Erwachsensein bieten die Freiwilligendienste „den<br />

jungen Erwachsenen Gelegenheiten zur Übernahme sozialer Verantwortung, zur Erprobung<br />

ihrer Fähigkeiten sowie zur persönlichen und beruflichen Orientierung.“ 36 Junge<br />

Menschen können auf diese Weise eine Auszeit im Sinne eines Moratoriums nutzen,<br />

das ihnen zum einen die Möglichkeit gibt, sich selbst auszuprobieren und zu orientieren,<br />

und das zum anderen einen „Ernstcharakter“ hat, der die Entwicklung gesellschaftlicher<br />

Verantwortung fördert.<br />

Über diese biographische Orientierungsfunktion hinaus bieten die Freiwilligendienste<br />

berufliche Orientierung und Möglichkeiten zum Erwerb berufsrelevanter, fachlicher und<br />

sozialer Kompetenzen. Dabei kommt der pädagogischen Begleitung und der fachlichen<br />

Anleitung der Freiwilligen eine besondere Bedeutung zu, damit es auf Seiten der Freiwilligen<br />

im Rahmen ihrer Einbindung in die Tätigkeitsabläufe in den Einrichtungen nicht<br />

zu Überforderungen und Frustration kommt und der Wunsch nach eigener Qualifikation<br />

und Kompetenzerwerb den Charakter eines Freiwilligendienstes nicht überlagert.<br />

Infolge der mit der Einführung des Bundesfreiwilligendienstes verbundenen Altersöffnung<br />

der Freiwilligendienste stellt sich die Frage nach dem Stellenwert von persönlicher<br />

und beruflicher Orientierung, Moratorium und Transition neu, da nun auch Freiwillige<br />

in anderen biographischen Phasen an einem Freiwilligendienst teilnehmen, die<br />

andere Motive und Erwartungen an einen Freiwilligendienst haben, und mit denen<br />

eventuell auch die Organisationen in den Freiwilligendiensten andere Erwartungen<br />

verbinden. Damit steht auch die pädagogische Begleitung und fachliche Anleitung für<br />

diese Freiwilligen vor neuen Herausforderungen.<br />

Diese gänzlich neue Perspektive auf die Bildungs- und Orientierungsfunktion von Freiwilligendiensten<br />

nimmt daher im Rahmen der Evaluation einen besonderen Stellenwert<br />

ein.<br />

2.4 Trägerprinzip, Subsidiarität und Arbeitsmarktneutralität<br />

Die Einführung des Bundesfreiwilligendienstes wurde von zum Teil massiver Kritik seitens<br />

der verbandlichen Zentralstellen und der Wissenschaft begleitet, da sie darin zum<br />

einen eine Konkurrenz zu den Jugendfreiwilligendiensten und zum anderen eine zu<br />

starke staatliche Einflussnahme und Steuerung im Feld der Freiwilligendienste sahen.<br />

So formuliert Gisela Jakob im Jahr 2011:<br />

36<br />

A.a.O., S. 119.<br />

Seite 25

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