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Abschlussbericht

Abschlussbericht-Gesetz-_C3_BCber-den-Bundesfreiwilligendienst-und-Jugendfreiwilligendienst,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true

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Wirkungen auf der Ebene der Individuen (Mikroebene)<br />

Bürgerschaftliches Engagement kann als „eigensinniger“ 75 , eigenständiger und niedrigschwelliger<br />

Lernort beschrieben werden, in dem informelles, das heißt tätigkeits- beziehungsweise<br />

handlungsgebundenes Lernen vorherrscht. 76 Auch in den Freiwilligendiensten<br />

als besonderer Formen bürgerschaftlichen Engagements nimmt informelles<br />

Lernen 77 im Rahmen der Tätigkeiten in den Einsatzstellen eine herausragende Stellung<br />

ein. Ergänzt und begleitet wird es durch non-formale Bildungsangebote im Rahmen<br />

von Seminar- und Bildungstagen. Daneben existieren zum Teil auch formale Qualifizierungsangebote,<br />

die mit einem Zertifikat abgeschlossen werden, wie bspw. die Jugendleiterausbildung<br />

oder die Übungsleiterausbildung und Ähnliches. 78<br />

Der Bundesfreiwilligendienst fördert, so das BFDG in § 1, das lebenslange Lernen. FSJ<br />

und FÖJ fördern, so das JFDG in § 1, die Bildungsfähigkeit der Jugendlichen. BFD und<br />

FSJ/FÖJ lassen sich jedoch nicht auf die Beschreibung „Lerndienste“ reduzieren, sie<br />

haben persönliche und berufliche Orientierungsfunktion und bieten Möglichkeiten zur<br />

Persönlichkeitsentwicklung sowie zur Erlangung individueller Handlungskompetenzen.<br />

79 Diese Lern- und Bildungsprozesse galt es im Rahmen der Evaluation zu erheben<br />

und zu analysieren.<br />

Bei der Analyse der Wirkungen auf der individuellen Ebene sollten unter anderem auch<br />

die Deskriptoren des Kompetenzmodells des Deutschen Qualifikationsrahmens<br />

(DQR) 80 verwendet werden, um Kompetenzentwicklungsprozesse abbilden zu können.<br />

Über die Betrachtung des Kompetenzerwerbs der aktuell an den Freiwilligendiensten<br />

Teilnehmenden hinaus wurden im Rahmen dieser Evaluation auch Langzeiteffekte in<br />

den Blick genommen. Über Langzeiteffekte bürgerschaftlichen Engagements liegen<br />

bislang keine verlässlichen Daten vor. Zu vermuten stand jedoch, dass ein Engagement<br />

in Form eines Freiwilligendienstes in jungen Jahren durchaus auch längerfristige<br />

Wirkungen hinsichtlich der persönlichen, der beruflich-fachlichen sowie der gesellschaftlichen<br />

Einbindung zeigen würde.<br />

75<br />

76<br />

77<br />

78<br />

79<br />

80<br />

Vgl. Abschnitt I.2 zum „Eigensinn“ bürgerschaftlichen Engagements.<br />

Söker, Roland/Mutz, Gerd (2003): Lernen in Tätigkeitsfeldern bürgerschaftlichen Engagements –<br />

Transferprozesse in die Erwerbsarbeit. Fallstudien in ausgewählten Regionen Deutschlands. QUEM-<br />

Materialien, Heft 46. Berlin, S. 9f.<br />

Die EU definiert (1) formales, (2) nicht-formales und (3) informelles Lernen folgendermaßen: „(1) Lernen,<br />

das in einem organisierten und strukturierten Kontext (z. B. in einer Einrichtung der allgemeinen<br />

oder beruflichen Bildung oder am Arbeitsplatz) stattfindet, explizit als Lernen bezeichnet wird und (in<br />

Bezug auf Lernziele, Lernzeit oder Lernförderung) strukturiert ist. Formales lernen ist aus der Sicht des<br />

Lernenden zielgerichtet und führt im Allgemeinen zur Zertifizierung. (2) Bezeichnet Lernen, das in<br />

planvolle Tätigkeiten eingebettet ist, die nicht explizit als Lernen bezeichnet werden (in Bezug auf<br />

Lernziele, Lernzeit oder Lernförderung), jedoch ein ausgeprägtes „Lernelement“ beinhalten. Nicht formales<br />

Lernen ist aus Sicht des Lernenden beabsichtigt. (3) Lernen, das im Alltag, am Arbeitsplatz, im<br />

Familienkreis oder in der Freizeit stattfindet. Es ist in Bezug auf Lernziele, Lernzeit oder Lernförderung<br />

nicht organisiert oder strukturiert. Informelles Lernen ist in den meisten Fällen aus Sicht des Lernenden<br />

nicht ausdrücklich beabsichtigt.“ www.cedefop.europa.eu/EN/Files/4117_en.pdf (20.08.2015).<br />

Vgl. Huth (2012), S. 103f.<br />

Vgl. u.a. Engels et al. (2008), Huth (2012), Schmittle/Slüter (2010).<br />

Vgl. http://www.dqr.de (20.08.2015).<br />

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