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Broschüre Satz für Internet.indd - Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur

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Künstlerhaus Schloss Balmoral Bad Ems<br />

Bisher hat das Künstlerhaus Schloss Balmoral seit seiner Gründung 1995 ca. 110 nationale und internationale<br />

Künstlerinnen und Künstler gefördert. Viele der Stipendiaten haben inzwischen einen beachtlichen<br />

Bekanntheitsgrad erreicht und sind in bedeutenden Ausstellungen vertreten. Regelmäßig finden<br />

Kooperationen mit anderen Institutionen im In- und Ausland statt. Dies betrifft sowohl die Einführung<br />

von Auslandsstipendien als auch den Ausstellungsbetrieb.<br />

Nach der Einführung 2005 des New York Stipendiums in Location One, das in diesem Jahr dem Medienkünstlerpaar<br />

Natalie Bewernitz / Marek Goldowski zugesprochen wurde, konnte 2006 das Angebot um ein<br />

besonders attraktives Stipendium erweitert werden: Für sechs Monate kann sich ein rheinland-pfälzischer<br />

Künstler/eine Künstlerin in London aufhalten und von den zahlreichen Angeboten des Chelsea College<br />

profitieren. Als erster London-Stipendiat wurde Götz Diergarten ausgesucht, der auf diese Weise sein<br />

Projekt über Metrostationen in Großstädten starten konnte. Sie werden die im Ausland produzierten<br />

Arbeiten bei der Saisoneröffnung im April 2007 im Künstlerhaus Schloss Balmoral zeigen. Unerwartet<br />

und reizvoll an dieser Präsentation ist, dass die New Yorker und der Londoner Künstler - ohne sich zu<br />

kennen - dasselbe großstädtische Thema aufgegriffen haben, nämlich die Metro.<br />

2006 stellten sich die Stipendiaten in mehreren Ausstellungen der Öffentlichkeit vor:<br />

In Zusammenarbeit mit der SWR Galerie wurde im März in Stuttgart die Ausstellung „Die Sehnsucht<br />

nach anderswo” mit Bildern von Fides Becker, Balmoral Stipendiatin 2003, eröffnet. Darin wurden der<br />

Widerspruch zwischen der Sehnsucht nach der Ferne und der Angst vor dem Fremden sowie die durchs<br />

Reisen verursachten kulturellen Wechselwirkungen thematisiert.<br />

Nach der Teilnahme an der rheinland-pfälzischen Künstlermesse „Kunst direkt” mit Kleinformaten<br />

ehemaliger Stipendiaten erfolgte im April die Ausstellungseröffnung „Jackpot” in Ludwigshafen und im<br />

Juli in Berlin. Die Balmoral Stipendiaten 2005 erarbeiteten im Hinblick auf das Bad Ems prägende Spiel-<br />

Casino Themen in Bezug zu Glücksspiel, Kunst und Leben, nach den Ausstellungen „Cheval” und „Sur le<br />

tapis” (beide schon 2005) bereits die dritte Präsentation zu diesem Themenkomplex.<br />

Dabei wurden vornehmlich die Schenkungen der Stipendiaten an das Land <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> gezeigt sowie<br />

die Ankäufe des Jahrgangs 2005, der sich auf diese Weise in verschiedenen Städten Deutschlands<br />

präsentieren konnte. In der Galerie im Körnerpark in Berlin bot die Ausstellung sogar eine attraktive<br />

Kulisse <strong>für</strong> einen Liebesfilm – eine franco-deutsche Produktion.<br />

Die Arbeiten der Stipendiaten bilden auch ein zentrales Element im neu konzipierten Jahrbuch, das seit<br />

diesem Jahr vom Revolver Verlag in Frankfurt (Main) gestalterisch begleitet und vertrieben wird. Darin<br />

sind auch verschiedene Beiträge von Partnern und Künstlern zur Thematik „Künstlers (Glücks)spiel”<br />

publiziert.<br />

In Balmoral selbst wurden die Stipendiaten des Jahres 2006 in drei Ausstellungen präsentiert: Im Juni<br />

zeigten Christiane Schlosser und Nicola Schudy am Ende ihres Stipendiums jeweils eine Installation bzw.<br />

eine Wandmalerei, die sie eigens <strong>für</strong> das Künstlerhaus produziert haben sowie Bilder, Papierarbeiten,<br />

Skizzen und Modelle. Ein erweiterter Landschaftsbegriff bis zum kosmischen Raum in der Auseinandersetzung<br />

mit natürlichen oder durch den Menschen bedingten Eingriffen charakterisieren Schudys<br />

zeichnerische und plastische Arbeiten: Formgebung aus Zerstörung oder Veränderung einer bereits<br />

gegebenen Form als Konstruktion und Dekonstruktion. Schlosser überzieht ihre monochromen Flächen<br />

mit beherrschenden Strukturen, mit aneinander gesetzten Strichen, geraden und geschwungenen Linien,<br />

welche die Grundfarbe oft in einer abgewandelten Farbnuance überfangen, wobei Hinter- und Vordergrund<br />

gleichgestellt sind.<br />

Im September zeigten Ingeborg Lockemann, Martine Locatelli und Renate Wolff die Ergebnisse ihres<br />

Aufenthaltes in der Ausstellung „PLAYmobil”. Lockemann beschäftigt sich mit leicht übersehbaren,<br />

verborgenen Seiten des Alltäglichen im urbanen Raum, wobei sie zeitliche und interkulturelle Überschneidungen<br />

herstellt. Im Mittelpunkt der Fotografien Locatellis steht das Verhältnis der Menschen<br />

zueinander und zu ihrer Umwelt, die in ihrer Inszenierung etwas Utopisches beinhalten. Architektonische<br />

Grundmuster, durch Farbe in Bewegung gesetzt, prägen die abstrakten Wandmalereien Wolffs, die Raum<br />

visualisieren möchte.<br />

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