Broschüre Satz für Internet.indd - Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur
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Inneneinrichtung des Dorfmuseums<br />
Förderverein Dorfmuseum, Gleisweiler<br />
Im Jahr 1996 wurde in der 600 Einwohner zählenden Gemeinde Gleisweiler der Förderverein Dorfmuseum<br />
im Kurpfälzischen Zehnthof gegründet. Der Förderverein hat 80 Mitglieder. Aktiv an den Ausbau- und<br />
Gestaltungsmaßnahmen des Museums beteiligt waren in erster Linie die sieben ehrenamtlich tätigen<br />
Vorstandsmitglieder.<br />
Die Museumsräumlichkeiten befinden sich im ehemaligen Zehntweinkeller des Kurpfälzischen Zehnthofes,<br />
der 1753 erbaut wurde und bereits 1797 mit Aufhebung der Zehntabgaben seine Bestimmung verlor. Das<br />
obere Stockwerk des Hauses behielt seine von Beginn an festgelegte Nutzung als Wohnung des katholischen<br />
Pfarrers bis vor kurzem bei.<br />
In einer ersten Planungsphase war vorgesehen, dass das Dorfmuseum die historischen Besonderheiten der<br />
Gemeinde umfassend präsentieren wird. Hierzu zählen insbesondere die ehemalige Kaltwasserheilanstalt,<br />
die Wein- und Waldwirtschaft sowie die ehemalige Papiermühle.<br />
Mit Gründung des Fördervereins begannen die Ausbauarbeiten des seit langem ungenutzten 160 qm großen<br />
Kellergewölbes. Außerhalb, dem Museum vorgelagert, wurde eine Grün- und Gartenfläche angelegt. Nach<br />
Abschluss all dieser Maßnahmen im Jahr 2003 erfolgte die detaillierte Ausarbeitung der Museumskonzeption.<br />
Zu diesem Zweck wurden regionale und überregionale Museen besucht und Referenten anderer<br />
Museen sowie des Museumsverbandes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> eingeladen.<br />
Ergebnis der intensiven theoretischen Auseinandersetzung war die Begrenzung der zur Präsentation vorgesehenen<br />
Themen. Hier<strong>für</strong> sprachen mehrere Gründe: 1. Das Thema Wein- und Waldwirtschaft wird von<br />
anderen regionalen Museen ausreichend abgedeckt. 2. Die Spezialisierung des Museums auf ein Thema<br />
wurde von Museumsfachleuten be<strong>für</strong>wortet. 3. Die relativ kleine Anzahl aktiver Mitarbeiter sowie die<br />
beschränkten finanziellen Möglichkeiten des Fördervereins ließen es als sinnvoll erscheinen, zugunsten<br />
einer Qualitätsmaximierung die Themenanzahl zu beschränken. 4. Im Verein und Vorstand arbeiten zwei<br />
ehemalige Papierfachmänner der BASF mit. Deren Kompetenzen rückten das Thema Papier und die ehemalige<br />
Papiermühle als Schwerpunktthema in den Vordergrund.<br />
Folgende Museumskonzeption wurde erarbeitet: In einem der beiden Gewölberäume wird eine Dauerausstellung<br />
zum Thema ehemalige Papiermühle Gleisweiler mit Papierschöpfanlage und allgemeiner Papiergeschichte<br />
eingerichtet. Im zweiten Museumsraum wird eine einmal jährlich wechselnde Kunstausstellung<br />
zum Thema Papier gezeigt.<br />
Im Sommer 2005 wurden die Arbeiten an der Präsentation des Themas Papiermühle und Papier in vollem<br />
Umfang aufgenommen. Verschiedene Modelle und die Papierschöpfanlage wurden in Eigenarbeit angefertigt.<br />
Die Ausgestaltung von drei Modellkästen zur Veranschaulichung früherer Produktionstechniken erfolgte<br />
unter Mithilfe einer Kunstlehrerin. Verschiedene Schreinerarbeiten wurden nach eigenen Entwürfen von<br />
Fachbetrieben ausgeführt. In Zusammenarbeit<br />
mit einem Grafiker und einer Druckerei<br />
wurden Museumsgrafiken und -texte sowie<br />
Handzettel zu Werbezwecken entworfen und<br />
angefertigt. Von der Papierfabrik Frankeneck<br />
wurden Papierrohstoffe <strong>für</strong> Präsentationszwecke<br />
gespendet. Die BASF stellt dem Museum<br />
leihweise ein Papiertrockengerät zur<br />
Verfügung. Die Papiermuseen in Düren und<br />
Basel unterstützen das Museum mit Leihgaben<br />
zur Präsentation und Anschauungsmaterialien<br />
zur pädagogischen Nutzung.<br />
Zur Eröffnungskunstausstellung konnte die<br />
Papierkünstlerin Frau Gabriele Domay aus<br />
Landau/<strong>Pfalz</strong> gewonnen werden.<br />
Dorfmuseum Gleisweiler, Innenansicht<br />
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