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1 Einleitung<br />
1.1 Hepatitis C<br />
1.1.1 Virusstruktur<br />
Ende der 1980er Jahre gelang es aus einem an einer chronischen Non A- Non B-<br />
Hepatitis erkrankten Schimpansen das Hepatitis C-Virus zu isolieren.<br />
Es handelt sich um ein umhülltes RNA-Virus mit Plusstrang-Polarität mit einer<br />
Länge von 9400 Nukleotiden aus der Familie der Flaviviridae. Es besteht aus einer<br />
Hülle mit unterschiedlichen Hüllproteinen, einem Kernprotein und der Erbsubstanz<br />
(Abbildung 1).<br />
Abbildung 1: Struktur des Hepatitis C-Virus (Wikimedia.org)<br />
Im Genom unterscheidet man Abschnitte, die für Hüll- und Strukturproteine<br />
kodieren und solche, die für regulatorische Proteine kodieren. Das Genom besteht<br />
aus einer 5`- nicht kodierenden Region, einem offenen Leserahmen, kodierend für<br />
ein Vorläuferprotein aus 3000 Aminsoäuren und einer 3´- nicht kodierenden Region.<br />
Die strukturbildenden Proteine C (Core), E1 und E2 (Hüllproteine, engl. Envelope)<br />
entstehen nach proteolytischer Spaltung des Vorläuferproteins durch zelluläre und<br />
viruskodierte Proteasen. Die Replikation des Virus erfolgt über die Transkription der<br />
(+)Strang RNA in (-)Strang-RNA. Auf Grund des Fehlens einer „Proof reading“-<br />
Aktivität der RNA-Polymerase ist das Virus genetisch hoch variabel, was dazu führt,<br />
dass in infizierten Personen die Mutationsrate sehr hoch ist (Major and Feintstone,<br />
1997). So sind aktuell sechs Genotypen mit jeweils zahlreichen Subtypen bekannt,<br />
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