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Erzielt man nun bei diesen Patienten eine Verringerung der Steatosis über eine<br />

Gewichtsreduktion, so nimmt auch die durch die Steatosis bedingte Inflammation ab,<br />

wodurch es zu einer verbesserten Wirkung der antiviralen Kombinationstherapie<br />

kommt (Reddy et al., 2008; Patel et al. 2010).<br />

Gegensätzlich dazu verhalten sich die Patienten mit Genotyp 1. Während Suwantarat<br />

et al. keine signifikanten Korrelation erkennen konnten, zeigt sich in unserer Studie<br />

eine strenge Korrelation zwischen erhöhtem Gewichtsverlust und verschlechtertem<br />

Langzeiterfolg der antiviralen Therapie. Beim Genotyp 1 ist keine verstärkte<br />

Leberzellverfettung unabhängig vom Körpergewicht beschrieben. So lässt sich auch<br />

nicht erklären, warum dieses Kollektiv von einem Gewichtsverlust profitieren<br />

könnte. Im Gegenteil nahmen unsere Patienten soviel Körpergewicht ab, dass eine<br />

dauerhafte katabole Stoffwechsellage eingetreten sein muss. Es ist eher vorstellbar,<br />

dass unter diesen Bedingungen, sich der Allgemeinzustand derart reduziert, dass die<br />

interferon-induzierte Immunantwort nur unzureichend erfolgen kann.<br />

5.3 Ursachen des Gewichtsverlustes<br />

5.3.1 Appetit und Sättigung<br />

Der zugrunde liegende Pathomechanismus des Gewichtsverlustes unter der Standard-<br />

Kombinationstherapie ist nach aktuellem Stand der Forschung noch unklar. Die<br />

Genese des veränderten Essverhaltens und des veränderten Appetits muss aber in der<br />

Therapie selbst liegen, da alle Patienten in unserem Kollektiv und in den bereits<br />

zitierten Studien im Follow up 24 Wochen nach Therapiebeendigung wieder an<br />

Körpergewicht zunahmen.<br />

Schaut man sich konkret unsere erhobenen Daten an, so kann man zunächst<br />

feststellen, dass alle Patienten im Therapieverlauf ein verändertes Hunger- bzw.<br />

Sättigungsempfinden hatten. Im Rahmen der Testmahlzeit erhobene Hunger-, bzw.<br />

Sättigungsbewertungen mittels der visuellen Analogskala zeigten ausgehend von<br />

präprandial identischem Hunger- bzw. Sättigungsempfinden ein stärkeres<br />

Sättigungsempfinden nach der Testmahlzeit unter der laufenden antiviralen<br />

Kombinationstherapie. So lagen die Werte für das maximale subjektive<br />

Sättigungsempfinden unter Therapie bei 83 mm und 93mm während die<br />

Bewertungen vor und nach Therapie bei ungefähr 66 mm (Dualtherapie) und 67 mm<br />

(Tripletherapie) bewertet wurde (p=0,0001). Spiegelbildlich verhielt sich die<br />

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