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Beurteilung des Hungerempfindens. Die Patienten gaben vor und nach Therapie ein<br />
signifikant höheres Hungerempfinden an.<br />
Hinterfragt man nun die Pathophysiologie dieses veränderten Hungergefühls und des<br />
daraus resultierenden veränderten Essverhaltens, so muss man dazu eine potentielle<br />
Veränderung der Magenmotilität, sowie eine potentielle Veränderung der<br />
appetitregulierenden Hormone betrachten.<br />
5.3.2 Verzögerte Magenentleerung<br />
In unserer Studie fiel in der Untersuchung der Magenentleerung auf, dass Patienten,<br />
die mit einer der antiviralen Kombinationstherapien behandelt wurden, eine<br />
signifikant langsamere Magenentleerung aufwiesen, als das gleiche Kollektiv vor<br />
und nach der Therapie.<br />
Vor Therapie lag das minimal retinierte Magenvolumen nach 240 Testminuten bei<br />
etwa 40 %. In Therapiewoche 12 verblieben ca. 58 % (Dualtherapie) bzw. 61%<br />
(Tripletherapie) des Ausgangsvolumens im Magen zurück, im Laufe der weiteren<br />
Therapiewochen blieb die Magenentleerungsgeschwindigkeit auf diesem Niveau<br />
konstant. Nach dem Nachbeobachtungszeitraum von 24 Wochen beschleunigte sich<br />
die Magenentleerung wieder auf das vor Therapie gemessene Ausgangsniveau. Der<br />
bei gesunden Kontrollen durchgeführte Atemtest zeigte ein entsprechendes<br />
Restvolumen nach 120 Minuten.<br />
Ein signifikanter Unterschied bestand somit für den Vergleich zwischen den<br />
erhobenen Werten für Baseline und Woche 12 und für den Vergleich Follow-up und<br />
Woche 12. Vergleicht man die Therapiewochen untereinander, so fällt auf, dass das<br />
retinierte Volumen weiter ansteigt, der Vergleich aber kein statisches<br />
Signifikanzniveau erreicht.<br />
Jonderko et al zeigten 2004, dass eine Einzeldosis von rekombinantem Interferonalpha<br />
die gastrale myoelektrische Aktivität im Placebovergleich bei Patienten mit<br />
chronischer Hepatitis C nicht verändert (Jonderko et al., 2004).<br />
Wir sehen die Veränderung der Magenmotilität aufgrund dessen am ehesten in einem<br />
kumulativen Dosiseffekt der Therapie begründet. Es kam bereits 12 Wochen nach<br />
Gabe der Kombinationstherapie zu einer signifikanten Verzögerung der<br />
Magenentleerung, dieser Effekt steigerte sich noch weiter bis Woche 48 ohne jedoch<br />
ein Signifikanzniveau zu erreichen.<br />
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