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So zeigten Suwantarat et al. 2010, dass in ihrer Studie ein Gewichtsverlust > 5 kg<br />
Körpergewicht signifikant positiv mit einer SVR-Rate korreliert ist. Unklar ist hier<br />
allerdings, ob die Ausgangsgewichte der Patienten einem Normalgewicht oder einer<br />
Adipositas entsprachen (Suwantarat et al., 2010).<br />
Testino et al. präsentierten in 2009 eine Studie, die den Einfluss sowohl des<br />
Körpergewichts, als auch der Triglycerid- und Cholesterinspiegel auf eine SVR<br />
untersuchten. Sie erzielten das Ergebnis, dass jede Abweichung eines dieser<br />
Parameter von der Norm eine signifikant verminderte SVR-Rate bewirkt. Sie<br />
folgern, dass ein Gewichtsverlust durch Lifestyle-Veränderung oder Diät die SVR-<br />
Rate verbessern könnte. Weiter belegt werden diese Postulate durch die Autoren<br />
nicht (Testino et al., 2009).<br />
Pattullo et al. zeigten ebenfalls in 2010, dass weder der BMI noch das Körpergewicht<br />
ein prädiktiver Faktor für eine SVR sein können, solange das Ribavirin<br />
körpergewichtsadaptiert gegeben wird (Pattullo et al., 2010).<br />
Seyam et al. untersuchten 2005 ihr Genotyp-1-Patientenkollektiv retrospektiv<br />
bezüglich einer Gewichtsabnahme unter der antiviralen Standard-<br />
Kombinationstherapie. Sie fanden im Schnitt eine signifikante Gewichtsreduktion im<br />
Therapieverlauf, sowie einen Anstieg des Gewichts auf das Ausgangsniveau sechs<br />
Monate nach Therapiebeendigung. Die Gruppe konnte keine Korrelation zwischen<br />
hohem Gewichtsverlust und SVR-Rate identifizieren (Seyam et al., 2005).<br />
Dieser Verlauf der Gewichtsveränderungen ließ sich unseren Untersuchungen<br />
reproduzieren. Unter der Therapie nahmen die Patienten hochsignifikant an<br />
Körpergewicht ab, das Körpergewicht erholte sich jedoch vollständig im<br />
Kontrollintervall nach Absetzen der Medikamente.<br />
Korrelationsanalysen in unserem Kollektiv konnten jedoch zeigen, dass ein enger<br />
negativer Zusammenhang zwischen SVR und Gewichtsverlust besteht. Die<br />
Patienten, die unter der Therapie viel Körpergewicht verloren, hatten weniger häufig<br />
eine SVR.<br />
Vergleicht man nun die unterschiedlichen Kollektive, so fällt auf, dass in der<br />
genannten Studie von Suwantarat et al. ausschließlich Patienten mit den Genotypen 2<br />
und 3, in der Studie als Genotyp-Non-1 bezeichnet, von einem signifikanten<br />
Gewichtsverlust profitierten. 2008 beschreiben Reddy et al., sowie 2010 Patel et al.<br />
eine deutlich stärkere Steatosis hepatits mit begleitender Entzündungsreaktion im<br />
Sinne einer Steatohepatitis in Patienten, die unter einer Genotyp-3-Infektion leiden.<br />
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