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5 Diskussion<br />

5.1 Therapieerfolg, gemessen an Sustained Virological Response<br />

In unserer Studie untersuchten wir Patienten mit chronischer Hepatitis C, Genotyp 1,<br />

mit einer zum Studienzeitpunkt leitliniengerechten Standard-Therapie bestehend aus<br />

pegyliertem Interferon alpha 2-a und Ribavirin (Dualtherapie), sowie Patienten mit<br />

einer antiviralen Tripletherapie unter Hinzunahme von Telaprevir.<br />

Es kam in unserem Kollektiv in 73,3 (Dualtherapie) bzw. 93,3% (Tripletherapie) zu<br />

einer Sustained Virological Response (SVR), der Rest der Patienten entwickelte<br />

einen Relapse, Non Responder wurden nicht beobachtet. Alle Patienten erlitten<br />

unerwünschte Arzneimittelwirkungen, eine Therapieanpassung machten diese<br />

Veränderungen aber in keinem Fall erforderlich. Vergleicht man unsere<br />

Therapieerfolge mit den weltweit beschriebenen, so fällt auf, dass wir in der<br />

Therapiegruppe der Dualtherapie in einem deutlich höheren Prozentsatz eine SVR<br />

erzielen konnten. 2004 berichteten Hadziyannis et al in ihrem Patientenkollektiv von<br />

einer SVR bei 51%. Auch hier handelte es sich um Patienten mit einem Genotyp 1<br />

und der damaligen Standard-Dualtherapie (Hadziyannis et al., 2004). Den höheren<br />

Therapieerfolg sehen wir zunächst in unserem kleinen Patientenkollektiv begründet.<br />

In einem größeren Kollektiv wäre eine schlechtere SVR-Rate denkbar. Dennoch liegt<br />

er sicherlich auch in der durchgängig hohen Ribavirindosierung begründet, da bei<br />

uns keine Ribavirinreduktion erfolgen musste. Hadziyannis et al. zeigten bereits,<br />

dass eine körpergewichtsadaptierte eher hohe Ribavirin-Dosierung zu höheren SVR-<br />

Raten in Genotyp 1 führt, als die Standarddosierung von 800 mg täglich. Ein<br />

weiterer Grund der signifikant verbesserten SVR-Rate im Vergleich zu den<br />

internationalen Studien liegt möglicherweise in dem rein kaukasischen<br />

Patientenkollektiv begründet. So konnten Conjevaaram et al. 2006, sowie Sarazzin et<br />

al. 2009 belegen, dass Patienten von afrikanischer oder afroamerikanischer Herkunft<br />

ein signifikant schlechteres virologisches Ansprechen auf die antivirale<br />

Kombinationstherapie aufweisen, als kauskasische Patienten (Conjevaaram et al.,<br />

2006; Kau et al., 2008, Sarrazin et al., 2009).<br />

Schaut man weiter in die Literatur zurück, so finden sich in den vergangenen<br />

Jahrzehnten unter nicht pegyliertem Interferon in Kombination mit Ribavirin und in<br />

der Interferon-Monotherapie noch deutlich schlechtere Ansprechraten. Unter der<br />

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