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Diese Verbindung scheint zwingende Voraussetzung für die Rezeptorbindung an den<br />

GHs-Rezeptor zu sein. Das Peptidhormon entsteht aus einer Präkursor-Form, dem<br />

Preproghrelin, welches aus 117 Aminosäuren besteht und eine Molekülmasse von<br />

12,91 kDa aufweist. 1999 bzw. 2001 fanden Kojima et al. in Ghrelin den natürlichen<br />

Liganden für den Growth Hormone secretagogue (GHs)-Rezeptor. Sie verwandten<br />

dafür Extrakte aus Rattenmagen, sowie aus Hypophyse und Hypothalamus. Der<br />

GHs-Rezeptor war bereits seit 1996 bekannt, ein natürlicher Ligand blieb aber bis<br />

1999 unentdeckt. (Kojima et al., 1999). Erst nachdem es geschafft worden war, den<br />

GHs-Rezeptor zu klonieren, konnte dieser als Suchsystem für seinen natürlichen<br />

Liganden benutzt werden. Der GHs-Rezeptor besteht aus 366 Aminosäuren. Es<br />

handelt sich um einen G-Protein vermittelten Rezeptor, der aus sieben alphahelikalen<br />

Segmenten, die die Zellmembran überbücken, sowie aus intra- und<br />

extrazellulären Schleifen besteht. Der GHs-Rezeptor ist im menschlichen Körper<br />

weit verbreitet. Im ZNS findet man ihn insbesondere in den Arealen, die mit der<br />

Appetitregulation in Verbindung gebracht werden, wie dem Hypothalamus, den<br />

dorsalem vagalen Komplex, sowie dem mesolimbischen System. Peripher findet man<br />

ihn auch in der Hypophyse. Eine Aktivierung des Rezeptors via Ghrelin führt über<br />

eine Stimulation der Phospholipase A2 zur Produktion von Inositoltriphosphat (ITP)<br />

und Diacylglycerin (DAG). Letztendlich kommt es zu einem Anstieg des<br />

zytosolischen Calcium-Ionen-Spiegels und zur Sekretion von GH (Schellekens et al.,<br />

2010).<br />

Im Nucleus arcuatus aktiviert Ghrelin NPY/AgRP-Neurone und führt so zur<br />

hypothalamischen Ausschüttung von Neuropetid Y, wie die zentrale Gabe von<br />

Ghrelin im Tierversuch beweist (Wren et al., 2001). Im ZNS ist NPY als die<br />

potenteste orexigene Substanz bekannt. Im Tierexperiment, sowie im<br />

Humanexperiment führt auch die systemische Gabe von Ghrelin zur gesteigerten<br />

Nahrungsaufnahme, sowie langfristig zu einer Gewichtszunahme. (Tschöp et al.,<br />

2000; Wren et al., 2001). Ghrelin ist ein peripheres Signal an das ZNS bezüglich<br />

längerfristiger Energiebalance, als auch bezüglich Initiation von Nahrungsaufnahme<br />

(Yoshihara et al., 2002). Über den Nervus vagus scheint Ghrelin auch indirekt die<br />

o.g. zentralnervösen Areale der Appetitregulation zu beeinflussen. Eine Vagotomie<br />

verändert die Reaktion auf die systemische, aber nicht die zentrale Ghrelingabe<br />

erheblich (Asakawa et al., 2001; Date et al., 2002).<br />

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