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(p0,5).<br />

Auffällig ist hier also der raschere Abfall der Ghrelinspiegel nach<br />

Nahrungsaufnahme, denn nach 120 Minuten sind ausgehend von signifikant höheren<br />

Spiegeln gleiche Werte erzielt, wie in der Untersuchung vor und nach der Therapie.<br />

Es ist zu postulieren, dass der rasche postprandiale Konzentrationsabfall den<br />

appetitsteigernden Effekt der erhöhten Basalspiegel des Ghrelins aufhebt und somit<br />

der Hungerantrieb wenige Minuten nach Nahrungsaufnahme bereits wegfällt.<br />

Weiterhin ist zu diskutieren, warum in allen bisher beschriebenen, heterogenen<br />

Patientenkollektiven, die erhöhten basalen Ghrelinspiegel einem Wasting nicht<br />

ausreichend entgegenwirken.<br />

In unserer Studie konnten wir also insgesamt zeigen, dass die Veränderung der<br />

Ausschüttung der anorexigenen Hormone den orexigenen Effekt des Ghrelins<br />

scheinbar übertreffen. Für diese Theorie sprechen Studien, die Ghrelin und Ghrelin-<br />

Agonisten als Therapieversuch bei kachektischen bzw. anorektischen Patienten<br />

einsetzten. Hier ist eine Dosisapplikation notwendig, die deutlich über der<br />

Basalsekretion von Ghrelin bei kachektischen Patienten liegt. Erst bei Applikation<br />

sehr hoher, supraphysiologischer Dosen, erreicht man den gewünschten orexigenen<br />

Effekt (DeBoer et al., 2007).<br />

Analog zur Entdeckung der Insulinresistenz bei adipösen Typ-2-Diabetikern wäre zu<br />

überlegen, ob kachektische Patienten im Laufe der Zeit eine Art Ghrelin-Resistenz,<br />

z.B. durch Rezeptor-Internalisierung entwickeln. Zu untersuchen wäre hier, ob z.B.<br />

im Laufe der Therapie von Patienten mit Anorexia nervosa mit steigendem<br />

Körpergewicht unter Ghrelin- bzw. Ghrelinagonisten-Therapie die notwendigen zu<br />

applizierenden Dosen sinken.<br />

Letztlich stellt sich für unsere Studie die Frage, welcher Baustein der antiviralen<br />

Kombinationstherapie zu den beschriebenen Effekten mit konsekutivem Verlust von<br />

Körpergewicht führt.<br />

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