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In einer anderen Studie zeigten ebenfalls Kasicka-Jonderko et al. 2009, dass eine<br />

verminderte gastrale Motilität gemessen an der postprandialen myoelektrischen<br />

Aktivität des Magens bei Patienten mit fortgeschrittener Lebererkrankung<br />

vorkommt. Diese Patienten litten an einer primären biliären Zirrhose oder an<br />

chronischer Hepatitis C in verschiedenen Fibrosestadien. Hier kamen sie zu dem<br />

Ergebnis, dass Patienten mit fortgeschrittener Lebererkrankung eine signifikant<br />

verminderte myoelektrische gastrale Motilität aufweisen (Kasicka-Jonderko et al.,<br />

2009).<br />

Dieser Effekt ist bei unserem Patientenkollektiv ausgeschlossen. Unser Kollektiv<br />

zeigte zwar einen Flair der Transaminasen und eine Verschlechterung des Albumins<br />

als Lebersyntheseparameter im Zeitraum der Therapiewochen 0-4, im Anschluss<br />

daran normalisierten sich allerdings die Transaminasen und das Albumin. Die<br />

gastrale Motilität nahm dennoch weiterhin ab bei erhöhtem Magenrestvolumenn<br />

gegen Ende des Beobachtungsintervalls. Wichtig zu betonen ist auch hier die völlige<br />

Reversibilität dieses Phänomens. Nach 24 Wochen Follow-up zeigte das Kollektiv<br />

wieder ähnliche Magenrestvolumina wie vor der Therapie.<br />

Die Ursachen, die dieser beobachteten Verzögerung der Magenentleerung unter der<br />

antiviralen Kombinationstherapie zugrunde liegen, bleiben in der bisherigen<br />

Literatur unklar.<br />

5.3.3 Gastrointestinale Hormone und Sättigung<br />

In unserer Studie untersuchten wir daher parallel zur Bestimmung der<br />

Magenmotilität die Serumspiegel der gastrointestinalen Hormone CCK, GLP-1, PYY<br />

und Ghrelin. Wie in der Einleitung bereits ausführlich beschrieben, bilden diese<br />

Hormone eine Balance zwischen Nahrungsaufnahme und Sättigkeitsgefühl und sind<br />

so für die kurzfristige und langfristige Steuerung der Aufnahme von Energie<br />

zuständig.<br />

Zusammenfassend konnten wir an allen genannten Hormonen signifikante<br />

Veränderungen unter der Kombinationstherapie beobachten, die sämtlich im Verlauf<br />

der Nachbeobachtung von 24 Wochen nach Therapieende reversibel waren.<br />

Eine mögliche Kausalkette der beobachteten Veränderungen der Motilität und der<br />

Hormonregulation lässt sich wie folgt beschreiben:<br />

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