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Dokumentation - Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe

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die Familien in Risikolagen eine besondere<br />

Aufmerksamkeit der Systeme erfordern<br />

und hier ein kooperatives Miteinander unter<br />

Einbeziehung der Familien entwickelt werden<br />

muss. Als Kooperationspartner seien<br />

hier exemplarisch die Geburts- und Kinderkliniken,<br />

die Psychiatrischen Kliniken, die<br />

niedergelassenen Kinderärzte, die niedergelassenen<br />

Hebammen und Geburtshäuser<br />

sowie die niedergelassenen Gynäkologen<br />

und Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen<br />

zu nennen. Um diesen Familien adäquate<br />

und strukturelle Hilfeleistungen<br />

anzubieten, bedarf es des Ausbaus der Familienbildungsangebote<br />

durch gezielte und<br />

evaluierte Programme sowie eines den Bedarfen<br />

angepassten Ausbaus der Erziehungs<br />

und Gesundheitsberatungsstellen.<br />

Kooperationsvereinbarungen<br />

Die für den Kinderschutz notwendigen Kooperationsvereinbarungen<br />

bedürfen einer<br />

verbindlichen Partnerschaft und verbindlicher<br />

Inhalte zur Beschreibung der Schnittstellen,<br />

der Beschreibung der gemeinsamen<br />

Prozesse und der Beschreibung der<br />

gemeinsamen Verpflichtungen. Hierbei<br />

eignen sich insbesondere Kooperationsvereinbarungen<br />

des Jugendamtes mit Einrichtungen<br />

und Trägern der Jugendhilfe, mit<br />

dem Schulbereich und der Gesundheitshilfe<br />

sowie der Psychiatrie.<br />

Instrumente zur Gefährdungseinschätzung<br />

Um aus der Vielzahl der Überprüfungen<br />

und Erkenntnisse eine qualifizierte Aussage<br />

zur weiteren Vorgehensweise zu treffen,<br />

bedarf es evaluierter Instrumente zur Gefährdungseinschätzung.<br />

Aufgrund der gesetzlichen<br />

Normierung bedarf es dieser Instrumente,<br />

insbesondere in der Jugendhilfe,<br />

analog der Notwendigkeiten, die im<br />

§ 8 a SGB VIII definiert wurden. Diese Instrumente<br />

zur Gefährdungseinschätzung<br />

bedürfen einer Standardisierung der möglichen<br />

Gefährdungsbeschreibung, eines altersentsprechenden<br />

Clusters, der den unterschiedlichen<br />

Entwicklungsphasen und<br />

Förderungsnotwendigkeiten entspricht und<br />

letztlich müssen bei den Beobachtungsinhalten<br />

unterschiedliche Dimensionen des<br />

Verhaltens berücksichtigt werden.<br />

Risikomanagement<br />

Zum jetzigen Zeitpunkt stellt das Thema Risikomanagement<br />

ein unbeachtetes Thema<br />

in der Jugendhilfe dar. Hierbei handelt es<br />

sich um die systematische Untersuchung<br />

von Fehlerquellen, die mit unterschiedlichen<br />

Methoden herausgearbeitet werden<br />

können. Dazu werden spezielle Workshops<br />

benötigt, die durch systematisierte Interviews<br />

ergänzt werden. Dazu bedarf es allerdings<br />

einer weitestgehend veränderten<br />

Haltung in der Praxis, da dies von der Bereitschaft<br />

abhängt, mit Fehlern oder beinahe<br />

passierten Fehlern geschützt in der<br />

Organisation zu agieren. Neben der Systematisierung<br />

und Untersuchung von Fehlerquellen<br />

bedarf es im Anschluss der Sicherung<br />

von Prozessen durch Methoden und<br />

Instrumente des Qualitätsmanagements.<br />

Einer dieser Punkte wäre die Erstellung eines<br />

Risikokataloges, in dem systematisiert<br />

alle Risikolagen erkannt, definiert und beschrieben<br />

sind. Hierzu zählen insbesondere<br />

regulatorische Risiken, wie z. B. die Nichteinhaltung<br />

von Gesetzen und Arbeitsanweisungen,<br />

das Erkennen von latenten Risiken<br />

und Ereignissen, die nur mit geringer Wahrscheinlichkeit<br />

auftreten, jedoch gravierende<br />

negative Auswirkungen auf die Organisation<br />

haben, wie etwa negative Berichterstattung<br />

in öffentlichen Medien.<br />

Ebenso bedeutsam ist die Untersuchung<br />

strategischer und operativer Organisationsrisiken,<br />

Trends oder Ereignisse mit positiver<br />

oder negativer Auswirkung auf den kurz<br />

oder langfristigen Erfolg. Hierzu zählt z. B.<br />

die öffentliche Wahrnehmung der beteiligten<br />

Organisationen in Kinderschutzfragen.<br />

Qualitätsmanagement<br />

In den mit dem Thema Kinderschutz beauftragten<br />

Organisationseinheiten ist ein<br />

qualifiziertes Qualitätsmanagement zu entwickeln<br />

und durch die Leitungskräfte zu<br />

verantworten. Hierbei gilt es nicht, eigene<br />

Qualitätsprozesse und verfahren zu kreieren,<br />

sondern vielmehr bestehende Qualitätsmanagementmethoden,<br />

wie z. B. TQM<br />

oder ISOVerfahren zu implementieren und<br />

umzusetzen. Insbesondere geht es um die<br />

Beschreibung von gemeinsamen Schlüsselprozessen<br />

zur Sicherung von Verfahren<br />

Referat J Peter Lukasczyk<br />

„Zum jetzigen Zeitpunkt<br />

stellt das Thema<br />

Risikomanagement ein<br />

unbeachtetes Thema in<br />

der Jugendhilfe dar.“<br />

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