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Dokumentation - Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe

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30<br />

Statements zur<br />

Podiumsdiskussion<br />

Heike Pape J<br />

Städtetag NRW<br />

J Forderungen nach einer Vereinheitlichung<br />

der Vereinbarungen nach § 8a SGB VIII<br />

steht der Städtetag skeptisch gegenüber.<br />

Zwar ist zu beobachten, dass der Abschluss<br />

der Vereinbarungen vor Ort mühsam<br />

und zeitaufwändig war, gleichzeitig<br />

wurden die damit verbundenen Diskussionsprozesse<br />

von vielen Beteiligten als<br />

fruchtbar und notwendig für eine verbesserte<br />

Kooperation wahrgenommen.<br />

J Nach Ansicht des Städtetages besteht<br />

über die bestehenden Gesetze und das<br />

laufende Gesetzesverfahren zur Erleichterung<br />

familiengerichtlicher Maßnahmen hinaus<br />

kein weitergehender bundes- oder landesgesetzgeberischer<br />

Handlungsbedarf.<br />

Die vorhandenen Gesetze sind zu nutzen<br />

und mit Leben zu füllen. Ein lückenloser<br />

Schutz wird nicht realisierbar sein, Eltern<br />

dürfen seitens des Staates nicht unter Generalverdacht<br />

gestellt werden.<br />

J Der ASD nimmt kommunale Kernaufgaben<br />

insbesondere für den Kindesschutz<br />

wahr und ist daher ausreichend auszustatten<br />

und qualitativ zu stärken. Verbindliche<br />

Kooperationen zwischen den Hilfesystemen<br />

sind notwendig und weiter zu<br />

entwickeln.<br />

J Die fachlich begrüßenswerte Forderung<br />

nach einer systematischen Fehleranalyse<br />

bei Fällen, in denen der Kindesschutz<br />

nicht ausreichend gelungen ist,<br />

trifft auf eine öffentliche Diskussion, die<br />

bereits jetzt fehlerzentriert ist und das<br />

Image der Jugendämter erheblich gefährdet.<br />

Die Normalität der Arbeit der Jugendämter,<br />

der erfolgreiche Kindesschutz und<br />

das differenzierte Angebot von Hilfen in<br />

schwierigen Lebenslagen sowie auch die<br />

Komplexität und Schwierigkeiten dieser<br />

Arbeit sind mehr als bisher öffentlichkeitswirksam<br />

darzustellen.<br />

Maria Loheide J<br />

LAG Freie Wohlfahrtspflege<br />

J Die Fachtagung hat gezeigt, dass der Dialog<br />

zwischen den unterschiedlichen<br />

Systemen notwendig ist und fortgesetzt<br />

werden muss – und zwar auf den unterschiedlichen<br />

Verantwortungs- und<br />

Handlungsebenen. Wir brauchen zudem<br />

verstärkte Bemühungen für eine systematische<br />

und strukturierte Kooperation<br />

der unterschiedlichen Organisationen (Jugendhilfe,<br />

Schule, Jugendamt, Gesundheitsamt,<br />

Gerichte etc.).<br />

J Gute Beispiele für gelingende Kooperation<br />

und erfolgreiche Kinderschutzsysteme<br />

müssen weiter verbreitert werden und<br />

Nachahmer finden.<br />

J Die kommunalen Kindesschutzsysteme<br />

sind in ihrer Qualität sehr unterschiedlich<br />

ausgestaltet. Hier muss es zu einem<br />

gleichmäßigen Ausbau und einer Verständigung<br />

über qualitative Standards kommen.<br />

J Die Qualität der Kinderschutzsysteme ist<br />

weiter zu entwickeln, z.B. durch eine systematische<br />

Evaluation und Auswertung<br />

der Vereinbarungen nach § 8a SGB VIII<br />

und der Modelle früher Hilfen.<br />

J Ein Kindesschutzgesetz auf Landesebene,<br />

das allgemeine Formulierungen enthält,<br />

ist nicht zielführend. Notwendig sind<br />

aber verbindliche Verabredungen und Verfahren<br />

über das vorhandene Handlungskonzept<br />

der Landesregierung hinaus.

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