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Gedenkstättenführer - Landeszentrale für politische Bildung ...

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Gedenkstätten zur Gewaltgeschichte des 20. Jh. in Mecklenburg-Vorpommern<br />

Mahnmal auf dem Gelände des<br />

ehemaligen KZ-Außenlagers Wöbbelin, 2005,<br />

Foto: Politische Memoriale e. V.<br />

7 Vgl. Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen<br />

Konzentrationslager, hrg.<br />

von Wolfgang Benz und Barbara Diestel, Bd.<br />

4, München 2006, S. 521-607.<br />

8<br />

2. Gedenkstättenlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern<br />

Wenn man den engen Gedenkstättenbegriff zugrunde legt, arbeiten in<br />

Mecklenburg-Vorpommern ca. 20 Einrichtungen und Initiativen, die einen<br />

historischen Ort zur Diktaturengeschichte des 20. Jahrhunderts betreuen,<br />

eine Ausstellung sowie pädagogische Angebote unterhalten.<br />

Darunter gibt es eine Anzahl von Erinnerungszeichen und musealen Gedenkstätten,<br />

die sich auf die NS-Zeit beziehen oder dort den Schwerpunkt<br />

ihrer Tätigkeit sehen. Unter den Orten der NS-Gewaltverbrechen<br />

in unserem Bundesland sind zuerst die ehemaligen KZ-Außenlagerstandorte<br />

zu nennen. 7 Die Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin und das<br />

Dok-Zentrum Barth informieren in Ausstellungen über die Geschichte<br />

der jeweiligen Lager. Die Geschichte der KZ-Außenlager in Neubrandenburg,<br />

Neustadt-Glewe, Schwarzenpfost und Karlshagen werden im Rahmen<br />

umfassenderer Ausstellungen erzählt, andere Standorte sind markiert.<br />

Zu dieser Gruppe gehören auch die Gedenkstätten <strong>für</strong> die Opfer<br />

der KZ-Todesmärsche, z. B. die Cap Arcona-Gedenkstätte in Grevesmühlen<br />

oder die Gedenkstätte Todesmarsch Belower Wald direkt auf der Landesgrenze<br />

zwischen Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Standorte von Gefängnissen, Kriegsgefangenenlagern und Gerichtsstandorte<br />

sind gekennzeichnet. In Anklam erinnert die Stiftung „Zentrum<br />

<strong>für</strong> Friedensarbeit“ an die Opfer der NS-Militärjustiz im ehemaligen Wehrmachtgefängnis<br />

Anklam, das Dokumentationszentrum Demmlerplatz<br />

beleuchtet auf einer Ausstellungsebene das Wirken der NS-Justiz und in<br />

der Gedenkstätte Fünfeichen bei Neubrandenburg wird auch der vielen<br />

hundert ermordeten sowjetischen Kriegsgefangenen gedacht. Erinnerungszeichen<br />

<strong>für</strong> die Opfer der NS-Medizin, Zwangssterilisierte und PatientInnen<br />

der Heil- und Pflegeanstalten, entstanden an den großen Klinikstandorten<br />

in Schwerin, Rostock, Stralsund und Ueckermünde.<br />

Neben diesen „Orten des Schreckens“ gewannen seit den 1990er Jahren<br />

Erinnerungsorte an Bedeutung, die etwas über die Doppelgesichtigkeit

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