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Gedenkstättenführer - Landeszentrale für politische Bildung ...

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Gedenkstätten zur Gewaltgeschichte des 20. Jh. in Mecklenburg-Vorpommern<br />

Umbettung von KZ-Häftlingen in Barth,<br />

November 1963, Foto: Stadtarchiv Barth<br />

13 Beleites, Johannes, Untersuchungshaft beim<br />

MfS – Die früheren Stasi-Gefängnisse in<br />

Mecklenburg-Vorpommern, in: Beiträge zur<br />

Geschichte des Strafvollzuges und der <strong>politische</strong>n<br />

Strafjustiz in Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Schwerin 2006, S. 101-121; Langer, Kai,<br />

Das Schweriner Justizgebäude zwischen<br />

Obrigkeitsstaat und Diktatur 1916-1989, hrg.<br />

von der <strong>Landeszentrale</strong> <strong>für</strong> <strong>politische</strong> <strong>Bildung</strong>,<br />

Schwerin 2002.<br />

12<br />

Zentrales Repressionsinstrument der SED-Herrschaft war das Ministerium<br />

<strong>für</strong> Staatssicherheit, das im Norden der DDR seit 1953 drei Bezirksverwaltungen<br />

mit einer jeweiligen Untersuchungshaftanstalt unterhielt. In<br />

Rostock entstand Ende der 1950er Jahre eine neue Haftanstalt auf dem<br />

Gelände der Bezirksverwaltung. In Schwerin nutzte die Staatssicherheit<br />

seit 1954 das ehemalige Gerichtsgefängnis am Demmlerplatz. Im Bezirk<br />

Neubrandenburg befand sich die Stasi-Untersuchungshaftanstalt in<br />

Neustrelitz, im ehemaligen Amtsgerichtsgefängnis in der Töpferstraße.<br />

Erst 1987 wurde die neu erbaute Haftanstalt auf dem Gelände der Bezirksverwaltung<br />

Neubrandenburg in Betrieb genommen, die heute als<br />

Justizvollzugsanstalt des Landes genutzt wird. Die Häftlinge waren in den<br />

Stasi-Untersuchungshaftanstalten vollständig von der Außenwelt isoliert.<br />

In den Verhören wurden Aussagen erpresst und die Gerichtsurteile vorbereitet.<br />

Mit ihrer Schließung 1989 begann die Diskussion um die weitere<br />

Nutzung. Im Ergebnis der Enquete-Kommission „Leben in der DDR, Leben<br />

nach 1989 – Aufarbeitung und Versöhnung“ des Landtages initiierte die<br />

Landesregierung 1998 ein Dokumentationszentrum des Landes <strong>für</strong> die<br />

Opfer deutscher Diktaturen, das als Dach <strong>für</strong> die ehemaligen Stasi-Untersuchungshaftanstalten<br />

Schwerin und Rostock eingerichtet wurde. Heute<br />

betreut die BStU-Außenstelle Rostock die Ausstellung in der Dokumentations-<br />

und Gedenkstätte Rostock. Das Schweriner Dokumentationszentrum<br />

arbeitet in der Trägerschaft der <strong>Landeszentrale</strong> <strong>für</strong> <strong>politische</strong> <strong>Bildung</strong>.<br />

Beide Einrichtungen zeigen Ausstellungen, stellen ein breites pädagogisches<br />

Angebot zur Verfügung und führen Veranstaltungen durch. 13

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