Gedenkstättenführer - Landeszentrale für politische Bildung ...
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Bützow | Strafvollzug in Bützow - Dreibergen<br />
Anfahrt<br />
Mit PKW:<br />
Bützow Zentrum<br />
Schlossplatz<br />
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:<br />
Bahn<br />
Wo gibt es Parkmöglichkeiten?<br />
Parkplatz am Schloß und Hafen<br />
36<br />
Krummes Haus - Heimatmuseum/Stadtbibliothek/Dokumentation<br />
zum <strong>politische</strong>n Missbrauch des Strafvollzuges in Bützow<br />
Schloßplatz 2<br />
18246 Bützow<br />
Telefon: 038461 66915 und 038461 4051<br />
Fax: 038461 66924<br />
E-Mail: Bibo-Buetzow@t-online.de<br />
Die Geschichte des modernen Strafvollzuges in Bützow beginnt mit der<br />
Eröffnung der Landesstrafanstalt Dreibergen 1839. Das Kriminalkollegium<br />
mit U-Haft wurde 1812 eingerichtet. Beide Einrichtungen sind Resultate<br />
einer Justiz- und Gefängnisreform, die auf menschenwürdige Haftbedingungen<br />
und die Wiedereingliederung des Straftäters zielt.<br />
Zwischen 1933 und 1945 wurden zahlreiche <strong>politische</strong> Gegner, Opfer der<br />
NS-Rassenpolitik und Unschuldige inhaftiert. Während des Zweiten Weltkrieges<br />
sind darunter Bürger aus fast allen besetzten Territorien. Von Januar<br />
bis Mai 1945 ist Dreibergen Hinrichtungsstätte der NS-Justiz.<br />
1945/46 durch die rote Armee als Repatriierungslager genutzt, versucht<br />
die deutsche Justizverwaltung in den Nachkriegsjahren einen demokratischen<br />
Neuanfang.<br />
Doch mit der SED-Herrschaft kommen erneut <strong>politische</strong> Gegner und Unschuldige<br />
in den Bützower Strafvollzug. Die zahlreichen Enteignungen<br />
und <strong>politische</strong>n Reinigungswellen füllen die Gefängnisse. Ab den 1960er<br />
Jahren wandeln sich die Haftbedingungen; „versuchte Republikflucht“<br />
wird wichtigster <strong>politische</strong>r Haftgrund. 1990 wechselte die Bützower<br />
Haftanstalt von der Volkspolizei wieder in die Verantwortung der Justiz.