Gedenkstättenführer - Landeszentrale für politische Bildung ...
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Gedenkstätten zur Gewaltgeschichte des 20. Jh. in Mecklenburg-Vorpommern<br />
CAP ARCONA-Gedenkstätte in Grevesmühlen,<br />
2004, Foto: Politische Memoriale e. V.<br />
20<br />
tung von Tätern ganz konkret beschäftigen, Verfolgung und Widerstand<br />
am eigenen Wohnort, in der Heimatregion kennenlernen. Die<br />
Vielfalt der Orte erschwert die selektive Wahrnehmung nur einer Verfolgungsperiode,<br />
nur einer Opfergruppe, nur einer Fragestellung. Wir<br />
beginnen dann zu lernen, wenn wir mit Personen und Orten konfrontiert<br />
werden, die nicht in das Muster unseres bisherigen Geschichtsdenkens<br />
passen oder in unserer biographischen Erfahrung bislang keinen<br />
Platz fanden. Der Blick auf das gesamte Netzwerk zielt nicht auf<br />
eine Nivellierung der Unterschiede zwischen den einzelnen Verfolgungssystemen,<br />
sondern schärft im Gegenteil das Wissen um Differenz,<br />
um die Bedeutung von historischen Zusammenhängen und Brüchen.<br />
Dieser Ansatz liegt dem dezentralen Konzept von Gedenk stättenarbeit<br />
in Mecklenburg-Vorpommern zugrunde. Die Einwohner sollen motiviert<br />
werden, sich mit den dunklen Seiten der eigenen Vergangenheit<br />
vor Ort auseinanderzusetzen, <strong>für</strong> die Bewahrung dieser Erinnerung Verantwortung<br />
übernehmen.<br />
Um die unterschiedlichen Erinnerungsinitiativen und Gedenkstätten in<br />
ihrer Arbeit zu unterstützen, Aktivitäten zu koordinieren und miteinander<br />
zu vernetzen sowie die Professionalisierung der pädagogischen Arbeit<br />
voranzutreiben, arbeitet die Landesfachstelle <strong>für</strong> Gedenkstättenarbeit<br />
in Mecklenburg-Vorpommern beim Politische Memoriale e. V. in<br />
Schwerin. Die Landesfachstelle geht auf die Installierung einer Projektgruppe<br />
zur Bestandsaufnahme der <strong>politische</strong>n Memoriale in Mecklenburg-Vorpommern<br />
1996 zurück. Zahlreiche Veranstaltungen, wie die<br />
Runden Tische Gedenkstättenarbeit, das Landesgedenkstättenseminar ,<br />
Workshops und Studienfahrten sowie Veröffentlichungen und unzählige<br />
Beratungstreffen belegen die Arbeit der Landesfachstelle, die im bundesweiten<br />
Netzwerk zur Gedenkstättenarbeit fest verankert ist. Arbeitsergebnisse<br />
im Bereich der Gedenkstättenarbeit werden in der<br />
Halb jah reszeitschrift „Zeitgeschichte regional“ vorgestellt.