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blut3

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»Waren Sie das?«<br />

Declan grunzte. »Er will, daß ich alles zerstöre. Stein für Stein<br />

nehm' ich's auseinander, wenn's sein muß.«<br />

»Das würd' er nicht wagen.«<br />

»0 doch, er schon. Er hat keine Angst vor Jesus, er hat keine<br />

Angst vor ...«<br />

Einen vielsagenden Moment lang schwand die Gewißheit, und<br />

Coot stürzte sich auf dieses Zögern. »Und trotzdem gibt's hier<br />

was, wovor er todsicher Angst hat, nicht wahr - sonst war' er<br />

selber hier reingekommen und hätt' es alles selber getan...«<br />

Declan schaute Coot nicht an. Sein Blick war glasig geworden.<br />

»Wovor, Declan? Was genau mag er nicht? Sie können's mir<br />

ruhig sagen ...«<br />

Declan spuckte Coot ins Gesicht, einen zähen Schleimbatzen,<br />

der wie eine Nacktschnecke an seiner Wange herunterhing.<br />

»Das geht dich gar nichts an.«<br />

»Um Christi willen, Declan, schaun Sie doch, was er mit Ihnen<br />

gemacht hat.«<br />

»Ich erkenne meinen Herrn, wenn ich ihn sehe ...« Declan<br />

schlotterte. »... und du auch.«<br />

Er drehte Coot herum, so daß er zur Südtür schaute. Sie war<br />

offen, und dort auf der Schwelle stand das Geschöpf. Es duckte<br />

sich, lässig vornübergebeugt, unter das Portal. Zum erstenmal<br />

sah Coot Rohkopf bei günstiger Beleuchtung, und die Schrekkensängste<br />

setzten ernstlich ein. Er hatte es tunlichst unterlassen,<br />

sich über seine Größe, seinen Starrblick, seine Herkunft<br />

zuviel Gedanken zu machen. Nun, da es mit langsamen, ja<br />

würdevollen Schritten auf ihn zukam, gestand Coots Herz ihm<br />

seine Herrschergewalt zu. Es war keine bloße Bestie, trotz<br />

seiner Mähne und der furchteinflößenden Phalanx seiner Zähne.<br />

Seine Augen durchbohrten ihn bis ins Mark und schimmerten<br />

dabei in einer bodenlosen Verachtung, wie sie kein Tier<br />

je aufzubieten imstande war. Sein Maul öffnete sich mehr und<br />

mehr, die Zähne glitten aus ihren Zahnfleischscheiden, fünf

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