AZUBI BASICS Ostwestfalen

Es reicht „vorn und hinten“ nicht?
Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) –
die Finanzspritze für AZUBIs
Wenn du gerade eine Lehrstelle bekommen hast und einen Blick auf deine Ausbildungsvergütung
wirfst, dann kommt dir das nicht gerade mächtig vor. Wie
sollst du bloß alle Kosten davon decken? Erst recht, wenn du deine eigenen vier
Wände beziehst? Gut, dass es die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) der Agentur
für Arbeit gibt. Falls du Anspruch darauf hast, ist das eine äußerst hilfreiche Unterstützung,
um deine Kasse pünktlich jeden Monat etwas aufzufüllen, und das ohne sie jemals zurückzahlen
zu müssen. Ob und wie du BAB bekommst, erfährst du in diesem Kapitel.
Was wird durch BAB gefördert?
Einen Antrag auf BAB kannst du stellen, wenn du
eine betriebliche oder außerbetriebliche Ausbildung
in einem anerkannten Ausbildungsberuf nach
dem Berufsbildungsgesetz aufnimmst. Bei einer
Zweitausbildung gibt es in Ausnahmefällen noch
mal BAB, wenn du die erste Lehre nicht geschafft
oder abgebrochen hast. BAB gibt es übrigens auch,
wenn du deinen Hauptschulabschluss nachholen
willst, wobei sogar die Vorbereitung dafür
unterstützt wird. Zusätzlich werden ebenso mit
dem BAB Bildungsmaßnahmen gefördert, die im
Zusammenhang mit einem Berufspraktikum absolviert
werden. Wenn du einen Teil deiner Ausbildung
im Ausland absolvieren möchtest, dann bekommst
du BAB nur, wenn dein Aufenthalt nicht länger als
ein Jahr dauert. Für Vollzeitausbildungen im Ausland
muss nachweislich erklärt werden, dass diese
für deinen Traumjob besonders dienlich und einer
Lehre in Deutschland gleichgestellt sind.
Wer diese Voraussetzungen erfüllt, wird als
finanziell bedürftig eingestuft und hat Anspruch auf
Unterstützung. Falls du andere Einnahmequellen
hast, die vergleichbar mit dem BAB sind, erlischt
dein Anspruch. Für die Antragstellung musst
du schon den unterschriebenen Ausbildungsvertrag
in der Tasche haben. Wer
volljährig, verheiratet ist bzw. in einer
Eingetragenen Lebenspartnerschaft
lebt oder ein Kind hat, kann ebenfalls
BAB beantragen. Hier spielt die
Entfernung zum Elternhaus keine
Rolle. Ausschlaggebend ist dann
lediglich, dass der Antragsteller
nicht mehr bei ihnen wohnt.
Welche Voraussetzungen
müssen erfüllt sein?
Wenn sich die Bildungseinrichtung vom Elternhaus
so weit entfernt befindet, dass du täglich mehr als
zwei Stunden für den Hin- und Rückweg bräuchtest,
hast du Anspruch auf BAB. Außerdem musst
du nachweisen, dass du allein mit deiner Ausbildungsvergütung
nicht für Fahrtkosten, Lebensmittel
und Miete aufkommen kannst.
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