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jahresbericht annual report - Staatliche Hochschule für Gestaltung ...

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M K<br />

144<br />

P R O F. T H O MAS H E I S E<br />

»Nachkrieg ist unsere Vorgeschichte. Geteilter<br />

Himmel« wurden eine Folge von klassischen<br />

und eher unbekannten Filmen des italieni-<br />

schen Neorealismus in Verbindung mit einer<br />

Reihe selten zu sehender, wichtiger, zwischen<br />

1946 und 1968 entstandener Filme der DEFA<br />

gezeigt, welche sich direkt auf Filme des ita-<br />

lienischen Neorealismus bezogen, wie die Ber-<br />

lin-Filme Gerhard Kleins oder die Kamera von<br />

Andreas Bergmann in »Der geteilte Himmel«.<br />

In diesen Kontext gehören die Gastseminare<br />

der Fotografin Helga Paris und des Malers,<br />

Filmautors und -regisseurs Strawalde (Jürgen<br />

Böttcher) und dessen an der HfG und in Koope-<br />

ration mit der Kinemathek Karlsruhe gezeigte<br />

Filme »Rangierer«, »Jahrgang 45« und »Barfuss<br />

und ohne Hut«. Es lag nahe, die Gästereihe<br />

durch Filme zu ergänzen, die vom spanischen<br />

Bürgerkrieg bis zum Mauerbau in Berlin das<br />

Europa des zwanzigsten Jahrhunderts erzähl-<br />

ten. Präzise und sozial genau, als nicht verge-<br />

hende Vergangenheit oder als etwas neu her-<br />

aufkommendes, als Modell wie »Der Fall Glei-<br />

witz« oder in gewisser Weise Helmut Käutners<br />

»Unter den Brücken«, als die eigene Geschich-<br />

te hinterfragende, biografisch orientierte Filme<br />

wie »Die Russen kommen« von Heiner Carow,<br />

»Ich war 19« von Konrad Wolf und »Der Auf-<br />

enthalt« von Frank Beyer, oder als die nüch-<br />

terne, das reale Grauen heraufbeschwörende<br />

erste Darstellung des Lebens im Vernichtungs-<br />

lager Auschwitz-Birkenau wie in dem Spiel-<br />

film »Die letzte Etappe«, von der überlebenden<br />

Filmdokumentaristin Wanda Jakubowska.<br />

Immer lebten die Figuren dieser Filme in der<br />

Wirklichkeit ihrer Zeit, erzählten diese Filme<br />

Geschichten von oft einfachen Leuten, voller<br />

Kraft und Poesie handelten sie von der Welt.<br />

Von der hatten sie nämlich etwas zu erzählen.<br />

Darum wird es im nächsten Jahr weitergehen.<br />

P R O F. T H O MAS H E I S E<br />

Important parts of the spring semester 2008 were the joint classes, together with the photogra-<br />

phy course by Prof. Esser. In the joint seminar, “The Postwar Era is our Prehistory. Divided<br />

Heaven”, a series of classic and rather unknown films of Italian Neo-Realism were shown in con-<br />

nection with a series of rarely screened, important films of the DEFA [Deutsche Film-Aktienges-<br />

ellschaft, the state film monopoly of the German Democratic Republic]. These had been created<br />

between 1946 and 1968, and directly referred to the Italian Neorealist films. Examples are the<br />

Berlin films of Gerhard Klein, or the cinematography of Andreas Bergmann in “Der geteilte Him-<br />

mel” [Divided Heaven]. This set the context for seminars held by guest speakers: photographer<br />

Helga Paris and painter, screenwriter, and director Strawalde (Jürgen Böttcher), whose films,<br />

“Rangierer” [Shunters], “Jahrgang 45” [Born in 45], and “Barfuss und ohne Hut” [Barefoot and<br />

without a Hat] were shown at the HfG in cooperation with the Kinemathek Karlsruhe [Film Li-<br />

brary and Archive Karlsruhe]. It only seemed reasonable to complement this series of visiting<br />

lecturers with films that would tell the tale of 20th-century Europe from the Spanish Civil War<br />

to the building of the Berlin Wall. Precise and socially accurate, they portray it either as an eter-<br />

nal past or as something that is newly emerging; as a model, like in “Der Fall Gleiwitz” [The Glei-<br />

witz Case], or (in a way) Helmut Käutner’s “Unter den Brücken” [Under the Bridges]; in biograph-<br />

ically-oriented films that question our own history, like “Die Russen kommen” [The Russians Are<br />

Coming] by Heiner Carow, “Ich war 19” [I Was Nineteen] by Konrad Wolf, and “Der Aufenthalt”<br />

[Turning Point] by Frank Beyer; or like the austere, terrifying first representation of life in the<br />

death camp of Auschwitz-Birkenau, as in the feature film “Die letzte Etappe” [The Last Stage] by<br />

survivor and film documentarist, Wanda Jakubowska.<br />

The characters in these films always lived in the reality of their time, and these films frequently<br />

narrated the story of ordinary people, full of power and poetry, who dealt with the world. After<br />

all, they had something to tell about it. This is why this series will continue in the next semester.<br />

M A<br />

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