jahresbericht annual report - Staatliche Hochschule für Gestaltung ...
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K D<br />
Prof. Voelker, Sven<br />
T +49.721.8203.2245<br />
F +49.721.8203.2352<br />
voelker@hfg-karlsruhe.de<br />
preiSe<br />
prizeS aND awarDS<br />
aDc award<br />
Designpreis der<br />
Bundesrepublik<br />
Nominee<br />
German Design prize<br />
Nomination<br />
if award<br />
Communictaion Design<br />
Gold Award<br />
if award<br />
Communictaion Design<br />
red Dot award<br />
70<br />
KOM M UN I KATI ONSDES IGN<br />
P RO f. SvE N vOElK E R<br />
experimeNte uND experteN<br />
Der Versuch könnte auch in der <strong>Gestaltung</strong><br />
eine viel versprechende Technik auf dem Weg<br />
zum Ziel zu sein. Der Irrtum wäre dabei nicht<br />
der Gegner des Versuchs, sondern eher eine<br />
Zäsur im Designprozess. Den Irrtum, das ver-<br />
meintliche Scheitern, als wertvolle wissen-<br />
schaftliche Erkenntnis zu verstehen, ist unter<br />
Gestaltern allerdings kaum akzeptiert. Das<br />
liegt an der Tatsache, dass in der schlichten<br />
Logik von Markt und Wirtschaft der Irrtum<br />
Geld kostet. »Trial and error« wird diese Me-<br />
thode im Englischen genannt und hier offen-<br />
bart sich die Ernsthaftigkeit des Ganzen, denn<br />
»trial« bedeutet auch Gerichtsverhandlung, Be-<br />
lastung oder Strapaze. Der Gestalter ist Exper-<br />
te <strong>für</strong> Versuch und Irrtum, bei dessen Arbeit<br />
bisweilen auch brauchbare Lösungen heraus-<br />
kommen.<br />
DeSiGNerS DON’t reaD<br />
Die Welt des modernen Kommunikationsdesign<br />
verfügt über einen recht bescheidenen Vorrat<br />
an kritischen Reflexionen in Textform. Wäh-<br />
rend es über die Kunst viel Wissenschaftliches<br />
zu lesen gibt, offeriert sich dem Designer viel<br />
Bild und wenig Wort. Bücher über Design sind<br />
Bücher voller Bilder, Typografien, Strukturen,<br />
Illustrationen und Ähnlichem. Das muss nicht<br />
schlechter sein, es schränkt nur die Möglich-<br />
keiten und die Vielfalt des Denkens und Han-<br />
delns ein. Im Designtheorie-Seminar »Desi-<br />
gners don’t read« beschäftigten sich Studie-<br />
rende mit Prosa und Poesie. Strategien aus<br />
Romanen werden auf den Bereich der Gestal-<br />
tung übertragen, Handlungsebenen in Erzäh-<br />
lungen werden in Designkonzepte umgedeu-<br />
tet. Ergebnis dieser Arbeit sind 13 Texte über<br />
Design.<br />
eS werDe StrOm<br />
Der Schalter ist der Undercoveragent unserer<br />
Energiegesellschaft. In den vergangenen 30<br />
Jahren versuchten uns zuerst Wissenschaftler,<br />
dann Politiker, später Elektromärkte eine fas-<br />
zinierende Einfachheit des Digitalen zu ver-<br />
kaufen. Eine einfache, binäre Welt von An und<br />
Aus, von Ja und Nein, von Alt und Neu. Aber<br />
die Welt ist nicht so. Jeden Morgen, wenn die<br />
Nacht in den Tag übergeht, tut sie das in ihrer<br />
gekonnt dramatischen Art. Sie braucht da<strong>für</strong><br />
mehr als einen Moment. Auch wenn ein Teig<br />
zu einem Marmorkuchen wird, benötigt er da-<br />
<strong>für</strong> etwa eine Stunde, die mit einer Duftwolke,<br />
einem der Blechform folgenden, aufquellen-<br />
den Volumen und zum Abschluss mit einer von<br />
leichten Verbrennungen herrührenden Kruste<br />
zwischen Gold und Schwarz gefüllt wird. Kurz-<br />
um, das An und Aus des Lichtschalters spielt<br />
uns eine Schlichtheit vor, die wir nur als sol-<br />
che akzeptieren können, weil wir vergessen,<br />
das Schalten überhaupt zu bedenken. Kein<br />
Schalter erzählt von den Anstrengungen, die<br />
der Strom <strong>für</strong> seine Erzeugung auf sich nimmt.<br />
Vielleicht kann das zuckende Flackern von<br />
startenden Leuchtstoffröhren eine Ahnung von<br />
dem lohnenden Drama zwischen dem An und<br />
Aus geben.<br />
COM M UN I CATI ON DES IGN<br />
P RO f. SvE N vOElK E R<br />
experimeNtS aND expertS<br />
Experimentation could also be a promising method on the way to achieving your goal in design.<br />
Errors would not be the opponent in an experiment, but would instead represent a turning point<br />
in the design process. However, designers rarely accept errors, i.e. supposed failures, as valuable<br />
research findings. This is due to the fact that, according to the simple logic of market and<br />
economy, errors cost money. Even that such a method is called “trial and error” reveals a sense<br />
of seriousness, in that “trial” can also mean proceedings in court, a burden, or a strain. Designers<br />
are experts of trial and error. Their work also occasionally produces useful solutions.<br />
DeSiGNerS DON’t reaD<br />
In the world of modern communication, design disposes of a truly humble provision of critical<br />
reflection in the form of texts. While there is a lot of academic literature available about art, the<br />
offer for designers comprises many images and only few words.. Books about design are full of<br />
images, typography, structures, illustrations, and the like. This is not necessarily worse; it only<br />
limits opportunities and diversity in thought and action. In the design theory seminar, “Designers<br />
Don’t Read”, the students dealt with prose and poetry. Strategies from novels were transferred<br />
to the field of design, and strands of the plot in narrations were re-interpreted into design<br />
concepts. 13 texts on design resulted from this work.<br />
Let tHere Be eLectricitY<br />
The switch is the undercover agent of our energy society. In the last 30 years, first scientists,<br />
then politicians, and later electrical and electronics stores have tried to sell us the fascinating<br />
simplicity of the digital: a simple, binary world of on and off, of yes and no, of old and new. However,<br />
the world is not like this. Every morning at dawn, it switches on in its masterful, dramatic<br />
way. It takes more than a moment. Even when dough turns into marble cake, it takes about an<br />
hour filled with a cloud of delicious smells, a rising volume restricted by a cake tin and finally,<br />
due to slight burning, a crust colored somewhere between gold and black. In short, the on-andoff<br />
of the light switch makes us believe in a simplicity that we can only accept as such, because<br />
we entirely forget to think about the switching. Switches do not tell of the efforts of power generation.<br />
Maybe the flickering of fluorescent lamps lighting up can give us a faint idea of the rewarding<br />
drama between the on and the off.<br />
C D<br />
Prof. Voelker, Sven<br />
T + 49.721.8203.2245<br />
F + 49.721.8203.2352<br />
voelker@hfg-karlsruhe.de<br />
DipLOme kD<br />
DeGree prOjectS /<br />
examiNatiONS cD<br />
Aharoni, Sahar<br />
Gerstenecker, Jens<br />
Gier, Simone<br />
Lee, Yun-Jun<br />
Pontt, Ursula<br />
Ruppert, Tessy<br />
Steinmann, Paul<br />
Uecker, Katrin<br />
VOrDipLOme kD<br />
iNtermeDiate<br />
prOjectS /<br />
examiNatiONS cD<br />
Stöckel, Lisa<br />
Pommerenke, Lisa<br />
Horn, Niklas<br />
Posavec, Silvia<br />
Koepff, Imke<br />
Roth, Simon<br />
Grewe, Marko<br />
Schell, Julia<br />
Göbel, Erika<br />
Stahmer, Peter<br />
Halilovic, Hasan<br />
Cristea, Nora<br />
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