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Jahrbuch 2006/2007, Teil 1 - Westdeutsches Tumorzentrum Essen

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PREISTRÄGER 2005<br />

DES WTZE-FORSCHUNGSPREISES<br />

DIE HLA-G EXPRESSION AUF CHRONISCH-LYMPHATISCHEN<br />

LEUKÄMIEZELLEN IST MIT EINEM UNGÜNSTIGEREN<br />

KRANKHEITSVERLAUF SOWIE EINEM IMMUNSUPPRIMIERTEN<br />

STATUS DER PATIENTEN ASSOZIIERT<br />

Dr. rer. medic. Vera Rebmann<br />

Institut für Immunologie, Universitätsklinikum <strong>Essen</strong><br />

Dr. med. Holger Nückel<br />

Klinik für Hämatologie, Universitätsklinikum <strong>Essen</strong><br />

Die chronisch-lymphatische Leukämie vom B-Zelltyp (B-CLL) ist mit 31% aller Leukämien<br />

die häufigste Leukämieform bei Erwachsenen in der westlichen Welt. Sie tritt vorwiegend<br />

bei Personen im höheren Lebensalter auf. Der Anteil der unter 55-jährigen mit CLL stieg<br />

jedoch in den letzten Jahren aufgrund von routinemäßig häufiger durchgeführten<br />

Blutbilduntersuchungen auf 20 % an.<br />

Die genaue Entstehung dieser Tumorerkrankung ist bis heute noch ungeklärt. Ebenso ist<br />

ungeklärt, warum sich die Krankheitsverläufe bei den einzelnen B-CLL Patienten so unterschiedlich<br />

verhalten bzw. die Überlebenszeit nach Diagnosestellung zwischen 2 und mehr<br />

als 10 Jahren variieren kann.<br />

Um den Krankheitsverlauf und eine Therapiebedürftigkeit abzuschätzen, wird bis heute die<br />

Stadieneinteilung von Binet 1 und Rai 2 verwendet. Danach wird die B-CLL aufgrund der<br />

Ergebnisse einer körperlichen Untersuchung (Lymphknotenstatus, Milz- und Lebergröße)<br />

sowie die Bestimmung der roten Blutkörperchen und der Blutplättchen in drei Krankheitsstadien<br />

eingeteilt. Diese 3 Stadien unterscheiden sich deutlich in ihrer Prognose und<br />

werden daher auch unterschiedlich behandelt.<br />

Diese Stadieneinteilungen stellen eine Möglichkeit dar, das Ausmaß der Erkrankung und<br />

die Tumorlast zu beschreiben. Sie vermögen jedoch nicht den Verlauf der Erkrankung für<br />

Patienten in frühen Stadien vorherzusagen. So lässt sich insbesondere bei jüngeren B-CLL<br />

Patienten in frühen Stadien der Erkrankung die individuelle Prognose nicht ausreichend<br />

genau einschätzen. Das therapeutische Dilemma besteht dabei zum einen darin, in<br />

einem frühen Stadium der Erkrankung bei vergleichsweise geringer Tumorlast einen<br />

besonders guten Therapieeffekt erzielen zu können, zum anderen aber eine potentiell<br />

schädliche Übertherapie von nachfolgend an sich nicht behandlungsbedürftigen Patienten<br />

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