Jahrbuch 2006/2007, Teil 1 - Westdeutsches Tumorzentrum Essen
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korrekte Artdiagnose liefern. Durch die gleichzeitige Darstellung mehrerer Schichten kann<br />
der Nadelverlauf von der Haut bis zum Herd sicher beurteilt und eine Biopsie schnell und<br />
zuverlässig durchgeführt werden.<br />
Eine andere wichtige technische Neuerung stellt das PET/CT dar, das eine Kombination aus<br />
der nuklearmedizinischen Methode Positronenemissionstomographie (PET) und der radiologischen<br />
Methode CT darstellt und hier in erfolgreicher Kooperation mit der Klinik für<br />
Nuklearmedizin betrieben wird. Das PET/CT verbindet in einer Untersuchung die morphologische<br />
Information der CT mit der Stoffwechselinformation der PET, die dann als<br />
Fusionsbild dargestellt werden kann (Abbildung 2). Grundlage der PET in der Onkologie ist<br />
die Tatsache, dass die meisten Krebserkrankungen einen deutlich erhöhten Zuckerstoffwechsel<br />
aufweisen, was durch die Anreicherung von radioaktiv markierter Glukose<br />
(FDG) sichtbar gemacht wird. Das PET/CT bietet dadurch sehr zuverlässige Informationen<br />
über die anatomische Ausdehnung einer Tumorerkrankung, kann in der CT nicht sichtbare<br />
Metastasen aufspüren, aber auch zeigen, dass in der CT vergrößerte Lymphknoten<br />
gelegentlich auch gutartig sein können. In Studien konnten wir nachweisen, dass das<br />
PET/CT ein exaktes Tumorstaging ermöglicht; so ergibt sich z. B. beim Bronchialkarzinom<br />
durch das PET/CT-Staging eine Therapieänderung in 20 % gegenüber der Information von<br />
CT und PET allein. Deshalb stellt das PET/CT inzwischen die Basisinformation für die<br />
interdisziplinäre Therapieplanung von Onkologen, Strahlentherapie und Thoraxchirurgie<br />
beim Bronchialkarzinom dar.<br />
Die onkologische Radiologie hat also leistungsfähige Werkzeuge zur Verfügung, um den<br />
Anforderungen des Onkologen – und natürlich des Patienten – gerecht zu werden: die<br />
Mehrschicht-CT als „Arbeitspferd“, das PET/CT als leistungsfähige, aber aufwändige High-<br />
End-Diagnostik für ausgewählte Fragestellungen und die CT-gesteuerte Biopsie, wenn<br />
Bilder allein zur Abklärung nicht ausreichen. Die Auswahl, welche Methode in welchem<br />
Fall zum Einsatz kommt, findet in enger Abstimmung mit den behandelnden Kollegen der<br />
verschiedenen Disziplinen statt, um die jeweils relevanten Fragestellungen zufrieden stellend<br />
beantworten zu können.<br />
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