Jahrbuch 2006/2007, Teil 1 - Westdeutsches Tumorzentrum Essen
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der Apoptoseinduktion durch Bestrahlung und konventionellen Chemotherapeutika geworden<br />
sind. Da diese Substanz die Wirksamkeit der Strahlentherapie in wenig strahlenempfindlichen<br />
Tumorzellen verbessern kann, wird derzeit die Wirksamkeit der kombinierten<br />
Anwendung im Tiermodell untersucht.<br />
Neben der Aufklärung der Wirkmechanismen neuartiger Antitumormittel wurden in der<br />
Tübinger Arbeitsgruppe auch Erkenntnisse über die Bedeutung der Sauerstoffversorgung<br />
für die Apoptoseempfindlichkeit von Tumorzellen und die Ausbildung von Therapieresistenzen<br />
erzielt. Es konnte gezeigt werden, dass akuter Sauerstoffmangel, wenn er sehr<br />
ausgeprägt ist, selbst in Tumorzellen Apoptose auslöst. Andererseits kann ein akuter Mangel<br />
an Sauerstoff die zelltodinduzierende Wirkung einer Bestrahlung einschränken. In<br />
Tumorgeweben kommt es häufig zu Schwankungen in der Sauerstoffversorgung. In diesem<br />
Zusammenhang konnte die Tübinger Arbeitsgruppe zeigen, dass ein wiederholter Wechsel<br />
von ausreichender und mangelnder Sauerstoffversorgung nicht nur zur Ausbildung von<br />
Resistenzen gegenüber der Zelltodinduktion durch Sauerstoffmangel führt, sondern dass<br />
die so behandelten Tumorzellen gleichzeitig eine verminderte Empfindlichkeit gegenüber<br />
Chemotherapie und Bestrahlung zeigen.<br />
Insgesamt konnten wichtige Anhaltspunkte für die Entwicklung neuer Strategien zur<br />
Therapie von Tumoren und Überwindung der Apoptoseresistenz erhalten werden, die bereits<br />
Eingang in eine erste klinische Studie gefunden haben.<br />
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